Echovirus
ECHO ist ein Akronym und steht für: Enteric Cytopathic Human Orphan
Definition
Das Echovirus ist ein RNA-Virus aus der Familie der Picornaviren, das meist über den Verdauungstrakt in den Körper eindringt, sich dort vermehrt, um schließlich auf andere Gewebe überzugreifen.
Epidemiologie
Echoviren können nahezu alle Körperzellen befallen. Die Infektion mit dem Echovirus erfolgt jedoch in erster Linie per fäkal-oraler Übertragung (Schmierinfektion). Dabei spielt mangelnde Hygiene (kontaminierte Hände) ein wichtige Rolle. Infizierte scheiden das Virus oft über mehrere Wochen mit dem Stuhl aus. Die Viren können auch auf kontaminierten Gegenständen über längere Zeit stabil bleiben.
Als weitere Eintrittspforte können die Atemwege dienen - via Tröpfcheninfektion. Diese Übertragungsmöglichkeit hat aber gegenüber dem fäkal-oralen Infektionsweg eine geringere Bedeutung.
Nach der Vermehrung der Viren im Gastointestinaltrakt breiten sich die Viren im Körper aus und können u.a. das ZNS, die Leber, die Milz, das Knochenmark sowie das Herz und die Lungen infizieren.
Klinik
Bei Kindern und Erwachsenen ruft eine Infektion eine aseptische Meningitis und Enzephalitis mit milden neurologischen Symptome hervor, jedoch endet bei Säuglingen eine Infektion häufig tödlich, da sie entweder das Herz oder die Leber befallen und sich rapide über diese ausbreitet. Zudem ist bei Säuglingen die Wahrscheinlichkeit geringer, Antikörper gegen das Virus entwickelt zu haben, was das Risiko einer Infektion während einer Epidemie stark erhöht.
Therapie
Die Therapie einer Echovirus-Infektion ist zur Zeit (2015) rein symptomatisch. Das Virostatikum kann die Bindung des Echovirus an die Zellmembran und sein Uncoating verhindern. Die klinische Wirkung ist jedoch umstritten.