ETS-Transkriptionsfaktor
Englisch: ETS transcription factor
Definition
ETS-Transkriptionsfaktoren sind eine große Familie von Transkriptionsfaktoren. Sie kontrollieren die Transkription genetischer Informationen von der DNA zur mRNA, in dem sie an spezifische DNA-Abschnitte binden. ETS steht für "erythroblast transformation-specific". Der erste ETS-Transkriptionsfaktor, der identifiziert wurde, war ein Gen, das vom Avian Erythoblastosis Virus übertragen wird, das E26-Onkogen.
Biochemie
Die Familie der ETS-Transkriptionsfaktoren lässt sich in 12 Unterfamilen aufteilen:
- ELF: ELF1, ELF2 (NERF), ELF4 (MEF)
- ELG: GABPα
- ERG: ERG, FLI1, FEV
- ERF: ERF (PE2), ETV3 (PE1)
- ESE: ELF3 (ESE1/ESX), ELF5 (ESE2), ESE3 (EHF)
- ETS: ETS1, ETS2
- PDEF: SPDEF (PDEF/PSE)
- PEA3: ETV4 (PEA3/E1AF), ETV5 (ERM), ETV1 (ER81)
- ER71: ETV2 (ER71)
- SPI: SPI1 (PU.1), SPIB, SPIC
- TCF: ELK1, ELK4 (SAP1), ELK3 (NET/SAP2)
- TEL: ETV6 (TEL), ETV7 (TEL2)
Funktion
ETS-Transkriptionsfaktoren sind in fast allen Körperzellen verbreitet und können dort die Transkription sowohl aktivieren als auch unterdrücken. Sie sind unter anderem in die Zelldifferenzierung, -proliferation und -migration sowie in die Kontrolle des Zellzyklus und der Apoptose involviert. Sie können von ERK phosphoryliert werden und sind Teil des MAP-Kinase-Signalwegs.
Klinik
Verschiedene ETS-Transkriptionsfaktoren spielen eine Rolle bei der Karzinogenese. Die Fusion des ETS-Faktors ERG mit dem EWS-Gen führt beispielsweise zur Entstehung des Ewing-Sarkoms.