Diphtheriemyokarditis
Definition
Die Diphtheriemyokarditis ist eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis), die im Rahmen einer Infektion mit Corynebacterium diphtheriae auftritt.
Pathophysiologie
Bei einer Rachendiphtherie kann es durch Verbreitung von Diphtherietoxin über den Blutweg zu schweren systemischen Symptomen kommen. Das Diphtherietoxin ist ein starkes Zellgift, das nach seiner Endozytose zu einer irreversiblen Hemmung der Proteinbiosynthese führt. Dadurch kommt es zu einem Untergang der betroffenen Zellen.
Am Herzmuskel induziert das Diphtherietoxin eine toxische Myokarditis, die sowohl das Arbeitsmyokard als auch das Erregungsleitungssystem des Herzens betrifft.
Klinik
Die Diphtheriemyokarditis manifestiert sich durch plötzlich auftretende Arrhythmien in Form von AV-Blockaden und ventrikulären Ektopien. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer zunehmenden Herzinsuffizienz bis hin zum kardiogenen Schock. Schon im frühen Erkrankungsverlauf (8.-10. Krankheitstag) kann es bei geringfügiger Belastung zum plötzlichen Herztod kommen. Die Letalität der Erkrankung ist entsprechend hoch.