Desmoplasie
von altgriechisch: δεσμός ("desmos") - Knoten; πλάσις ("plasis") - Gebilde
Englisch: desmoplasia
Definition
Unter einer Desmoplasie versteht man in der Pathohistologie eine überschießende Bildung von faserreichem Bindegewebe. Sie tritt als Reaktion des umgebenden Gewebes in der Nachbarschaft maligner Tumorzellen bzw. im Randbereich eines Tumors auf. Deshalb spricht man auch von einer desmoplastischen Reaktion.
Hintergrund
Maligne Tumore lösen durch ihr Wachstum und die Sekretion von Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) im Umgebungsgewebe eine Reaktion aus, wie sie nach einem Trauma auftritt. Die Fibroblasten in der Tumorumgebung werden dadurch zur Expression und Sekretion von Wachstumsfaktoren angeregt, welche die Proliferation von Zellen und eine vermehrte Bildung von Komponenten der Extrazellulärmatrix induzieren. Auf diese Weise entstehen eine Tumormikroumgebung und ein Tumorstroma, welche das weitere Wachstum des Tumors unterstützen.
Der Stromaanteil verschiedener Tumorarten unterscheidet sich deutlich. Bei Mammakarzinomen oder Pankreaskarzinomen kann er bis zu 90% ausmachen, bei Melanomen ist er hingegen in der Regel gering.
um diese Funktion zu nutzen.