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Desintegration (Pharmazie)

Englisch: disintegration

1. Definition

Der Begriff Desintegration bezeichnet in der Pharmazie den Zerfall fester Arzneiformen (Tabletten, Kapseln) im Gastrointestinaltrakt nach der oralen Einnahme.

2. Abgrenzung

Desintegration sollte nicht mit dem Begriff Dissolution verwechselt werden. Die Desintegration beschreibt ausschließlich den Prozess des Zerfallens und nicht das In-Lösung-gehen von Molekülen.

3. Hintergrund

Die Desintegration bzw. Zerfallszeit von Tabletten gehört zur "Liberation" im LADME-Schema. Der Zerfall ist essentiell für Absorptionsprozesse und die Bioverfügbarkeit eines Wirkstoffs. Bei unzureichender Desintegration bleiben Teile des Wirkstoffs in großen Tablettenstücken "gefangen" und können nicht in Lösung gehen, weil sie nicht mit der Umgebungsflüssigkeit in Kontakt kommen.

Gleichzeitig wird aber auch in manchen Arzneimitteln bewusst eine langsame Desintegration erzeugt, um so eine langsame Wirkstofffreisetzung und einen Retard-Effekt zu erhalten.

4. Arzneimittelherstellung

Die Desintegration kann durch folgende Hilfsstoffe beeinflusst werden:

5. Prüfung

Die Desintegration wird laut Europäischem Arzneibuch gemäß den Methoden im Kapitel "2.9.1 Zerfallszeit von Tabletten und Kapseln" geprüft.

6. Quellen

  • R. Voigt (2010): Pharmazeutische Technologie, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart
Stichworte: Zerfall
Fachgebiete: Pharmazie

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Jonas Autenrieth
Apotheker/in
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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Letzter Edit:
01.02.2025, 23:19
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