Desimpaktion
Definition
Als Desimpaktion bezeichnet man eine medikamentös induzierte Darmentleerung von zurückgehaltenem Stuhl. Sie wird meist zur Behandlung einer Obstipation durchgeführt.
Durchführung
Orale Desimpaktion
in der Regel wird die Desimpaktion mittels oraler Einnahme von Polyethylenglykol bevorzugt. Dies gilt vor allem für Kinder, die unter funktioneller Obstipation leiden, um eine traumatisierende Erfahrung durch rektale Behandlungsmaßnahmen zu vermeiden.
Polyethylenglykol ist für Kinder ab fünf Jahren zur Desimpaktion zugelassen. Der Wirkstoff zeichnet sich durch eine hohe osmotische Anziehung von Wasser in das Darmlumen aus und wird vom Körper nicht resorbiert. Üblicherweise erfolgt die Therapie im Rahmen definierter Dosierungsschemata, die aus einer höheren Initial- und einer niedrigeren Erhaltungsdosis bestehen.
Bei ausbleibendem Therapieerfolg in den ersten 7 bis 10 Tagen kann die orale Gabe eines zweiten Laxans, wie Natriumpicosulfat, erwogen werden.
Rektale Desimpaktion
Bleibt die orale Desimpaktion erfolglos oder liegt eine schwere Obstipation (z.B. mit Fäkolithen) vor, ist eine – unter Umständen wiederholte – Anwendung von Klistieren notwendig. Bei Kindern muss die Maßnahme ggf. unter Analgosedierung erfolgen, um eine Traumatisierung zu verhindern.
Nebenwirkungen
Die orale Desimpaktion kann zu einer verstärkten Stuhlinkontinenz und zu abdominellen Schmerzen führen.
um diese Funktion zu nutzen.