Nucleus vestibularis lateralis
Synonyme: lateraler Vestibulariskern, Deiters-Kern
Englisch: lateral vestibular nuclei
Definition
Der Nucleus vestibularis lateralis ist der laterale Endkern des Nervus vestibularis und befindet sich am Boden der Rautengrube (Fossa rhomboidea). Er gehört zur Kerngruppe der vier Vestibulariskerne des 8. Hirnnerven (Nervus vestibulocochlearis).
Anatomie
Die genauen anatomischen Zusammenhänge der Verschaltung der Vestibulariskerne sind noch nicht abschließend geklärt.
Der Nucleus vestibularis lateralis erhält über den Tractus cerebellovestibularis Afferenzen aus dem Kleinhirn und über den Nervus vestibulocochlearis weitere Afferenzen aus dem Gleichgewichtsorgan.
Seine Efferenzen ziehen u.a. zum Kleinhirn, zu den Augenmuskelkernen, über den Tractus vestibulothalamicus zum Thalamus und über den Tractus vestibulospinalis lateralis ipsilateral bis ins Lumbosakralmark, um dort synaptische Verbindungen mit Alpha- und Gamma-Motoneuronen einzugehen.
Klinik
Über den Ncl. vestibularis lateralis ist der vestibulospinale Reflex verschaltet, der ein wichtiger Schutzreflex z.B. beim Stürzen ist und der kurz vor dem Eintritt des Todes als Dezerebrationsstarre in Erscheinung treten kann.
Eine Läsion der Vestibulariskerne hat bei den Betroffenen Störungen der Körperhaltung und des Gleichgewichts, Raumorientierung (Schwindel) und Blickstabilisierung (Nystagmus) zur Folge.
um diese Funktion zu nutzen.