Dünndarminterposition
Synonym: Jejenuminterposition
Englisch: interposition of the small intestine, interposition of the small bowel, jejunal interposition
Definition
Eine Dünndarminterposition ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem ein Dünndarmabschnitt herausgelöst wird, um ihn an anderer Stelle zur Überbrückung eines Defektes einzusetzen. Das Teilstück bezeichnet man entsprechend als Dünndarminterponat.
Indikationen
Viszeralchirurgie
Indikationen für eine Dünndarminterposition sind Magen-Darm-Erkrankungen, die eine radikale oder limitierte Magen- bzw. Ösophagusresektion erfordern. Beispiele sind:
- Barrett-Ösophagus
- gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
- Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome des Ösophagus
Ziel der Dünndarminterposition im Rahmen von Ösophagusteilresektionen ist die Verhinderung des gastroösophagealen Reflux.
Urologie
Dünndarminterponate werden außerdem im Rahmen von (Segment-)Resektionen des Harnleiters zur Ureterrekonstruktion eingesetzt.
Vorgehen
Als Dünndarminterponate vewendet man vor allem Teile des Jejunums.
Bei einer Merindino-Operation wird nach einer limitierten Ösophagusresektion ein Dünndarminterponat eingesetzt. Die Rekonstruktion erfolgt mittels eines interponierten, isoperistaltischen Jejenumsegments, das eine Länge von 10 bis 15 cm hat. Die Ösophagojejunostomie wird in einer End-zu-Seit-Technik angelegt. [1]
siehe auch: Koloninterposition, Ösophagoduodenale Jejunuminterposition
Literatur
- ↑ König et al. Barrett-Ösophagus Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 1 51-63. 2011
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