Commotio retinae
Synonym: Netzhauterschütterung
Definition
Die Commotio retinae ist eine traumatische Retinopathie, die nach einem stumpfen Bulbustrauma auftritt.
Terminologie
Die Abgrenzung zwischen den Begriffen "Commotio retinae" und "Berlin-Ödem" ist in der Literatur uneinheitlich. Einige Autoren verwenden die Begriffe synonym. In anderen Quellen wird das Berlin-Ödem als eine Contre-Coup-Verletzung der Fovea centralis definiert.
Epidemiologie
Die Commotio retinae wird bei etwa 30 % aller traumatischen Augenverletzungen beschrieben.
Klinik
Unmittelbar nach einem Trauma kommt es zu einer Ödembildung. Eine verschwommene Sicht, Sehverlust oder Gesichtsfeldausfälle können auftreten.
Klinisch äußert sich die Commotio retinae durch weißliche Trübungen der Netzhaut. Intraretinale Blutungen sind möglich.
Diagnostik
Zur Diagnosestellung dienen u.a. die Ophthalmoskopie, die optische Kohärenztomografie (OCT) sowie die optische Kohärenztomografie-Angiografie (OCTA).
Therapie
Zur Zeit (2023) gibt keine gesichtert wirksame Therapie der Commotion retinae. Die Verabreichung von Glukokortikoiden kann in Einzelfällen sinnvoll sein, um die Schwellung der Netzhaut reduzieren.
Prognose
Bei den meisten Patienten verschwinden die Ödembildung und die damit zusammenhängenden Symptome vollständig. In einigen Fällen können jedoch eine Visusminderung und/oder ein Parazentralskotom zurückbleiben.
Quelle
- EyeWiki – Commotio Retinae, abgerufen am 01.09.2023
- EyeRounds.org – Commotion Retinae, abgerufen am 01.09.2023
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