Cisterna cerebellomedullaris
Synonym: Cisterna magna
Englisch: cisterna magna, cerebellomedullary cistern
Definition
Die Cisterna cerebellomedullaris ist eine mit Liquor gefüllte Erweiterung des Subarachnoidalraums im ZNS. Sie gehört zu den so genannten Liquorzisternen.
Anatomie
Die Cisterna cerebellomedullaris befindet sich zwischen dem Kleinhirn (Cerebellum) und der Dorsalfläche der Medulla oblongata. Sie erhält den Liquor aus dem 4. Hirnventrikel über die Apertura lateralis und die Apertura mediana. Das laterale Ende des Plexus choroideus des vierten Hirnventrikels (Ventriculus quartus cerebri) wölbt sich beidseits durch die Apertura lateralis in die Cisterna cerebellomedullaris vor. Dieser vorgewölbte Teil des Plexus choroideus wird auch als Bochdalek-Blumenkörbchen bezeichnet.
Varietäten
Eine fokale Erweiterung der Cisterna cerebellomedullaris ohne Krankheitswert nennt man Megacisterna magna. Vermutlich handelt es sich um das Resultat einer verzögerten Fenestration des Blake-Pouches.[1]
Klinik
Die Cisterna cerebellomedullaris kann in Ausnahmefällen zur Liquoruntersuchung durch den Spalt zwischen Hinterhaupt und Atlas punktiert werden (Subokzipitalpunktion). Sie ist durch den Spaltraum zwischen Os occipitale und Atlas unter Durchstechung der Membrana atlantooccipitalis posterior erreichbar. Man bevorzugt jedoch die Lumbalpunktion des Durasacks im Bereich der Lendenwirbel zwischen den Dornfortsätzen des zweiten bis fünften Lendenwirbels. Bei Kleinkindern, bei denen das Rückenmark noch den Spinalkanal nach unten ausfüllt und daher keine Lumbalpunktion möglich ist, kann über die Cisterna cerebellomedullaris Liquor entnommen werden.
Podcast
Quellen
- ↑ Robinson AJ, Goldstein R. The cisterna magna septa: vestigial remnants of Blake's pouch and a potential new marker for normal development of the rhombencephalon, J Ultrasound Med. 2007
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Midjourney