Carnegie-Stadien
nach der Carnegie Institution for Science, Baltimore
Synonyme: Carnegie-Einteilung, Embryonalstadium
Englisch: Carnegie stages
Definition
Die Carnegie-Stadien teilen die humane Embryogenese während der acht Wochen der Embryonalperiode (Zeitraum von der Befruchtung bis zum Beginn der Fetalperiode) in 23 Stadien ein.
Hintergrund
Der Embryo wird bei der Stadieneinteilung nach Carnegie in seiner Entwicklung anhand genau festgelegter, innerer und äußerer morphologischer Merkmale beurteilt. Die Carnegie-Stadien sind dadurch genauer als eine Einteilung nach Größe oder Alter des Embryos. Das Verhältnis zwischen Stadien und Größe ist aber relativ konstant.
Wichtige Ereignisse
Stadium | Tag | Merkmal |
---|---|---|
5 | 7-12 | Implantation in die Gebärmutter, Bildung der zweiblättrigen Keimscheibe, Entwicklung der Amnionhöhle und des primären Dottersacks |
6 | 13-15 | Gastrulation |
10 | 22 | Erste Herzschläge, Schluss des Neuralrohrs |
15 | 33 | Wachstum der Großhirnbläschen, Pankreasanteile sprossen aus dem Darmrohr |
17 | 41 | Abschnitte der Arme und Beine erkennbar |
21 | 52 | Gesicht deutlich ausgebildet |
23 | 56-57 | Kopf und Extremitäten ausgebildet, äußere Genitalien noch undifferenziert |
Historisches
Der amerikanische Embryologe George Linius Streeter (1873–1948) ordnete 1942 am Carnegie Institution for Science in Baltimore die sogenannte Carnegie-Sammlung in definierte morphologische Stadien ein. In weiteren Studien wurden - mangels menschlicher Embryonen - Embryonen von Rhesusaffen nach ihren morphologischen Kriterien untersucht und beurteilt. Die Erkenntnisse wurden später auf den Menschen übertragen.