CPR-assoziiertes Bewusstsein
Englisch: CPR-induced consciousness, CPRIC, CPR-induced awareness
Definition
Als CPR-assoziiertes Bewusstsein bezeichnet man einen Bewusstseinszustand, der während einer kardiopulmonalen Reanimation auftreten kann. Dabei wird keine Rückkehr eines spontanen Kreislaufs erreicht und bei Unterbrechung der Thoraxkompression stoppen die Bewusstseinsäußerungen sofort. Die Reaktionen können von Augenöffnen bis hin zu gezieltem Greifen und Sprechen reichen.
Hintergrund
Die kardiopulmonale Reanimation kann trotz Herzstillstand einen minimalen zerebralen Blutfluss erzeugen, der gelegentlich unterschiedliche Bewusstseinszustände bei Patienten hervorruft. Vor allem frühzeitiger Beginn einer Laienreanimation und qualitativ hochwertige Thoraxkompressionen können ein CPR-assoziiertes Bewusstsein auslösen.
Epidemiologie
Die Prävalenz wird je nach Literatur auf 0,3–0,9 % geschätzt.
Konsequenzen
Ein Bewusstsein während der kardiopulmonalen Reanimation kann Unsicherheiten über die Fortsetzung der Maßnahmen auslösen, insbesondere wenn Patienten aufgrund von Reflexen oder Bewegungen agitiert wirken. Dies kann bei Laien und Fachkräften gleichermaßen den Eindruck einer inadäquaten Versorgung erwecken. Psychologische Belastungen oder sogar Fehlentscheidungen, wie die Unterbrechung der Reanimationsmaßnahmen, können die Folge sein.
Therapie
Beim Auftreten eines CPR-assoziierten Bewusstseins sollten Patienten adäquat analgosediert werden. Hierfür kann beispielsweise Esketamin eingesetzt werden.
Literatur
- Morais et al., Cardiopulmonary Resuscitation Induced Consciousness: Case Report, Int J Cardiovasc Sci, 2024
- Howard et al., Pre-hospital guidelines for CPR-Induced Consciousness (CPRIC): A scoping review, Resusc Plus, 2022