Belly-press-Test
Synonyme: Belly-Press-Test, Napoleon-Test, Napoleon-Haltung
Definition
Der Belly-press-Test ist ein klinischer Test, der in der Orthopädie zur Untersuchung des Schultergelenks angewendet wird. Er überprüft die Innenrotation und somit die Funktionstüchtigkeit des Musculus subscapularis.
Durchführung
Die Untersuchung erfolgt von dorsal. Der Untersucher flektiert den Arm des Patienten im Ellenbogengelenk um 90° und bringt dessen Handfläche zum Bauch. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Winkel zwischen Unterarm und Handgelenk des Patienten 0° beträgt. Anschließend bittet der Untersucher den Patienten, mit der Handfläche einen aktiven Druck auf den eigenen Bauch auszuüben.
Interpretation
Ist der Patient in der Lage einen Druck auf seinen Bauch auszuüben, ohne das Handgelenk zu flektieren, ist das Testergebnis negativ. Eine Flexion im Handgelenk entspricht einem positivem Testergebnis und kann auf eine Schädigung der Sehne des Musculus subscapularis hindeuten.
Hintergrund
Die Druckausübung auf den Bauch bei flektiertem Unterarm erfordert eine Innenrotation im Schultergelenk, die maßgeblich von der Funktion des Musculus subscapularis abhängt. Ist die Sehne des Musculus subscapularis geschädigt, kommt es zur kompensatorischen Aktivierung des Musculus triceps brachii sowie der hinteren Anteile des Musculus deltoideus. Im Zuge dessen erfolgen Adduktion und Retroversion im Schultergelenk, die, ausgehend von der Ausgangsposition des Belly-Press-Tests, eine Flexion im Handgelenk nach sich ziehen.
Aussagekraft
Die Aussagekraft des Tests ist u. a. abhängig vom Grad der beobachteten pathologischen Bewegung.
- Eine Flexion < 30 ° im Handgelenk deutet mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 1/3 auf eine Schädigung der Subskapularissehne hin.
- Eine Flexion > 30 ° im Handgelenk deutet mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 2/3 auf eine Schädigung der Subskapularissehne hin.
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