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Beckenmaß

1. Definition

Die Beckenmaße werden meist im Zuge einer Schwangerschaft ermittelt, um festzustellen, ob der Kopf des Fetus durch die Beckenöffnung der Mutter passt.

2. Typen von Beckenmaßen

Es gibt verschiedene Beckenmaße, wobei man unterschiedliche Knochenpunkte als Messpunkte definiert. Grob unterteilt man zunächst in innere und äußere Beckenmaße.

3. Äußere Beckenmaße

3.1. Distantia interspinosa

Die Distantia interspinosa ist der Abstand zwischen den beiden Spina iliacae anteriores superiores. Er beträgt etwa 25-26 cm.

3.2. Distantia intercristalis

Die Distantia intercristalis ist der weiteste Abstand der beiden Cristae iliacae. Er misst 28 bis 29 cm.

3.3. Distantia intertrochanterica

Die Distantia intertrochanterica wird durch den Abstand der beiden Trochanteres majores definiert. Diese Strecke beträgt rund 31 cm.

3.4. Conjugata externa

Die Conjugata externa ist der Abstand vom Oberrand der Symphyse bis zum Processus spinosus des 5. Lendenwirbels. Er liegt zwischen 18 und 21 cm.

4. Innere Beckenmaße

4.1. Diameter transversa

Die Diameter transversa gibt den quer liegenden Beckendurchmesser an; gemessen wird also zwischen den am weitesten lateral gelegenen Punkten des Beckeneingangs. In der Regel beträgt die Distanz zwischen 13 und 14 cm.

4.2. Diameter obliqua

Die Diameter obliqua ist der quere Beckendurchmesser. Als Messpunkte werden hierbei die Articulatio sacroiliaca und die schräg gegenüberliegende Eminentia iliopubica definiert. Der Normwert beträgt etwa 12 cm.

4.3. Conjugata anatomica

Die Conjugata anatomica ist die Verbindungslinie zwischen dem Oberrand der Symphysis pubica und dem Promontorium des Os sacrum. Sie beträgt typischerweise 11- 12 cm.

4.4. Conjugata vera

Die Conjugata vera ist das "wahre Beckenmaß", das wichtigste Maß, welches bei einer Schwangeren bekannt sein muss, um Komplikationen bei der Geburt durch einen für die Beckenöffnung zu großen Kopf des Fetus zu verhindern.

Klarerweise ist die Conjugata vera somit der kürzeste Durchmesser des Beckens mit 11 bis 11,5 cm. Gemessen wird hierbei von der hinteren Fläche des Os pubis an der Eminentia retropubica bis zum Promontorium ossis sacri. Wegen ihrer großen Rolle bei der Geburtshilfe wird sie auch als Conjugata obstetrica (von lateinisch: "obstetrix" - Hebamme) bezeichnet. Die Conjugata obstetrica kann bei der Schwangeren mit Hilfe eines MRT bestimmt werden. Meist berechnet man sie indirekt, indem man von der Conjugata diagonalis (siehe unten) 1,5 cm abzieht.

4.5. Conjugata diagonalis

Die Conjugata diagonalis ist der schräge Durchmesser des Beckens und wird vom Unterrand der Symphysis pubica bis zum Promontorium ossis sacri per vaginam gemessen. Sie beträgt in der Regel 12,5 bis 13 cm, woraus dann die Conjugata vera berechnet werden kann.

4.6. Conjugata recta

Die Conjugata recta bezeichnet den Abstand zwischen dem Unterrand der Symphysis pubica und der unteren Spitze des Os coccygis. Sie beträgt normalerweise 9cm, kann aber durch die Nudationsbewegung um bis zu 2cm erweitert werden. Alternativ wird sie auch als Beckenausgangsebene bezeichnet.

Stichworte: Becken, Geburt
Fachgebiete: Geburtshilfe

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Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Richard Arnhold
Student/in der Humanmedizin
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