Baunscheidtieren
nach Carl Baunscheidt, 1809-1873
Definition
Das Baunscheidtieren ist alternativmedizinische Behandlungsmethode, die der Akupunktur ähnelt.
Instrumente
Indikationen
Als Anwendungsgebiete werden genannt:
- Schmerzen durch degenerative Veränderungen des Bewegungsapparates.
- Neuralgische Beschwerden und Schmerzen
- Allgemeine Infektanfälligkeit und chronische Infekte
- akute und chronische Entzündungen
- Reizmagen ("nervöse Gastritis"), "Magenschwäche", exkretorische Pankreasschwäche, chronische Obstipation und Reizdarm.
- Psychische Labilität, vegetative Dysregulationen, klimakterische Depressionen, Melancholie.
- Bei Kindern: Infektanfällige Kinder mit z.B. chronische Tonsillitis, Enuresis und Impffolgen in Form von Gelenkbeschwerden und Adynamie (Schwäche).
- Schwindel und Ohrensausen
Bei dieser Methode handelt es sich um eine ungerichtete Therapieform auf Basis der so genannten Erfahrungsmedizin, deren Wirkungsweise in den genannten Indikationen nicht durch klinische Studien abgesichert ist.
Wirkungsweise
Die Wirkungsweise der Baunscheidtierens ist nicht geklärt und wurde bislang (2014) nicht systematisch untersucht. Diskutiert werden:
- Hyperämie
- Lymphdrainageeffekt
- Aktivierung des Immunsystems durch die "künstliche Entzündung"
- Tonisierung von "erschlafften" Organen und allgemein von geschwächten Menschen. Als tonisierendes Verfahren ist das Baunscheidtverfahren dem blutigen Schröpfen entgegengesetzt.
- Wirkung auf das hormonale Geschehen über Stimulierung von "Hautreflexzonen"
Fachgebiete:
Alternativmedizin
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