Bartholin-Zyste
Synonym: Bartholini-Zyste
Englisch: Bartholin's cyst
Definition
Die Bartholin-Zyste ist eine Retentionszyste, die auf dem Boden eines verschlossenen Ausführungsgangs der Bartholin-Drüse durch Flüssigkeitsansammlungen entsteht.
Epidemiologie
Bartholin-Zysten gehören zu den häufigsten zystischen Veränderungen der Vulva und treten bei Patientinnen jeden Alters auf.
Ätiopathologie
Ein Verschluss der Drüsenausführungsgänge kann entzündlich (z.B. im Rahmen einer Bartholinitis oder Gonorrhö) oder nicht-entzündlich (z.B. aufgrund von narbigen Veränderungen) bedingt sein. Der Inhalt der Zyste besteht, je nach Genese, aus Drüsensekret oder Eiter.
Auch primär nicht-entzündliche Zysten können sich sekundär infizieren und zu einer Abszessbildung führen.
Klinik
Eine Bartholin-Zyste äußert sich als einseitige, oft schmerzlose Schwellung im Bereich der Vulva. Je nach Größe kann sie jedoch Schmerzen beim Sitzen oder beim Geschlechtsverkehr verursachen. Entzündliche Prozesse gehen mit einer schmerzhaften Klinik und ggf. mit Fieber einher.
Diagnose
Die Diagnosestellung erfolgt anhand der gynäkologischen Untersuchung.
Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch sollte der Ausschluss eines malignen Tumors (z.B. Karzinom) erfolgen.
Therapie
Bartholin-Zysten heilen in der Regel nicht von selbst aus und werden daher operativ mittels Enukleation oder Marsupialisation behandelt.
Literatur
- Wallwiener et al, Atlas der gynäkologischen Operationen, 8. Auflage, Thieme, 2018