Bartholinitis
Englisch: bartholinitis
Definition
Unter einer Bartholinitis versteht man die primäre Entzündung des Ausführungsganges einer der Glandulae vestibulares majores (Bartholin-Drüsen) oder die sekundäre Entzündung einer Bartholin-Zyste.
Epidemiologie
Die Bartholinitis ist die häufigste Ursache einer Schwellung im Bereich der Vulva.
Pathogenese
Eine Bartholinitis wird am häufigsten durch Streptokokken, Staphylokokken, E. coli und durch Anaerobier verursacht. Gonokokken sind nur selten Verursacher der Bartholinitis.
Die Entzündung des Ausführungsganges führt über eine Verlegung des Ganges zu einem Sekretanstau mit Ausbildung eines Empyems, seltener eines Abszesses. Die als Endzustand der Bartholinitis auftretende Retentionszyste wird auch als Bartholin-Zyste bezeichnet.
Klinik
Die Bartholinitis imponiert durch einseitige Schwellung, Rötung, Überwärmung und Schmerzen im hinteren Drittel der Labien.
Diagnostik
Die Diagnose wird anhand der Klinik gestellt.
Therapie
Im Frühstadium wird die Bartholinitis lokal mit Analgetika und Antiphlogistika behandelt.
Bei Empyem- oder Abszessbildung erfolgen eine Inzision und Marsupialisation (Auskrempelung der Wände des Ausführungsganges), um eine erneute Verklebung und damit ein Rezidiv zu vermeiden. Eine Exzision der Bartholindrüse wird bei der Ausbildung von Retentionszysten im Rahmen einer Chronifizierung nötig.