Bafetinib
Synonyme: INNO-406, NS-187
Englisch: bafetinib
Definition
Bafetinib ist ein experimenteller antineoplastischer Arzneistoff aus der Gruppe der Tyrosinkinasehemmer, der zur Subgruppe der BCR-ABL-Inhibitoren gehört.
Hintergrund
Chemie
Die chemische Struktur von Bafetinib ähnelt der von Imatinib. Ein wesentlicher Unterschied ist die Trifluoromethyl-Gruppe von Bafetinib. Die Summenformel von Bafetinib ist C30H31F3N8O. Das Molekulargewicht beträgt 576,62 g/mol.
Wirkmechanismus
Bafetinib richtet sich gegen das Genprodukt des BCR-ABL-Fusionsgens auf dem Philadelphia-Chromosom. Dabei handelt es sich um eine konstitutiv aktivierte Tyrosinkinase, die zur unkontrollierten und massiven Proliferation der Tumorzellen führt. Durch seine hohe Bindungsaffinität zur ATP-Bindungsstelle der BCR-ABL-Tyrosinkinase hemmt Nilotinib das Enzym und führt so zum Abbruch der von ihm ausgelösten Signalkaskade. Dadurch kommt es zur Apoptose der Tumorzellen und zu einer Regression der Erkrankung.
Darüber hinaus hemmt Bafetinib die Tyrosinkinase Lyn.
Indikation
Bafetinib wurde in klinischen Studien in einer Reihe von Indikationen getestet, darunter vor allem bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML).
Zulassung
Bafetinib ist zur Zeit (2018) weder in den USA noch in Europa zugelassen. Die Substanz wurde von Nippon Shinyaku entwickelt und 2006 an Innovive Pharmaceuticals auslizensiert, welche 2008 von CytRx übernommen wurden. 2007 erhielt die Substanz von der FDA den Orphan-Drug-Status für die Indikation CML. Seitdem ist es um die Substanz ruhig geworden.