Wurzelspitzenresektion
Synonyme: Apektomie, Wurzelspitzenamputation
Englisch: root end surgery, apicoectomy
Definition
Die Wurzelspitzenresektion, kurz WSR, ist die chirurgische Entfernung (Resektion) der Wurzelspitze (Apex dentis) eines Zahns. Im Anschluss daran wird in der Regel eine retrograde Wurzelfüllung unternommen. Der operative Zugang erfolgt von bukkal durch die Mundschleimhaut und den Kieferknochen des Alveolarfortsatzes.
Hintergrund
Eine Wurzelspitzenresektion wird häufig als ultima ratio für den Erhalt eines Zahnes mit apikaler Parodontitis gehandelt. Als Alternative kommt jedoch die Revision der bestehenden Wurzelfüllung mit eingehender Desinfektion und neuer Wurzelfüllung in Betracht.
Operationstechnik
Der Eingriff wird unter Lokalanästhesie durchgeführt. Nach Einschnitt der Mundschleimhaut in der Umschlagfalte mit Skalpellführung gegen den Knochen wird mit dem Raspatorium ein Mukoperiostlappen mobilisiert. Der Lappen wird zurückgeklappt und der nun freiliegende Knochen über der Wurzelspitze mit einer Kugelfräse unter Kühlung mit physiologischer Kochsalzlösung entfernt (Osteotomie). Nach vollständiger Darstellung des pathologischen Befundes erfolgt die Entfernung der Wurzelspitze einschließlich des periapikalen Granulationsgewebes. Danach wird der Wurzelstumpf geglättet. Am Resektionsquerschnitt wird die bestehende Wurzelkanalfüllung auf Dichtigkeit überprüft und ggf. durch eine retrograde Wurzelfüllung revidiert.
Nachsorge
Postoperativ kommt es häufig zu einer mäßigen bis starken Schwellung des Operationsgebiets sowie zur Ausbildung eines Hämatoms. Die Schwellung nimmt in der Regel durch regelmäßiges Kühlen und mithilfe von antiphlogistischen Medikamenten (z.B. Ibuprofen) innerhalb weniger Tage wieder ab. Parallel dazu werden oft Antibiotika verordnet (z.B. Clindamycin).
Geschichte
Die Wurzelspitzenresektion wurde als wissenschaftliche chirurgische Methode anfang des 20. Jahrhunderts vom deutschen Oralchirurgen Carl Partsch eingeführt.