Anreicherungskultur
Definition
Unter einer Anreicherungskultur versteht man in der Mikrobiologie eine Anzucht von Zellen bzw. Mikroorganismen (Kultur), die der quantitativen Vermehrung dieser Organismen dient.
Hintergrund
Bei einer Anreicherungskultur geht es primär darum, die Population einer Probe (z.B. eines Abstrichs) so zu vermehren, dass ein Vielfaches der gewonnenen Mikroorganismen-Menge für weitere Untersuchungen zur Verfügung steht. Eine Anreicherungskultur ist in der Regel eine Mischkultur. Um eine bestimmte Gruppe von Mikroorganismen bei der Vermehrung zu begünstigen, schafft man für sie in der Kultur optimale Wachstumsbedingungen. So können zum Beispiel gezielt anaerobe Bakterien vermehrt werden, indem man die Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff aufzieht.
Eine weitere Selektivität kann durch Zugabe von Hemmstoffen zum Nährmedium der Anreicherungskultur erreicht werden - zum Beispiel Cycloheximid zur Hemmung des Pilzwachstums oder umgekehrt Chloramphenicol zur Hemmung von Bakterien. Anreicherungskulturen werden auf festen Nährmedien (z.B. Agarplatten) durch einen Verdünnungsausstrich weiter differenziert und können dann in Reinkulturen aufgetrennt werden.
um diese Funktion zu nutzen.