Aluminose
Synonym: Aluminiumstaublunge
Englisch: aluminosis
Definition
Unter einer Aluminose versteht man pathologische Veränderungen der Lunge, die durch eine chronische Exposition gegenüber Aluminiumrauch bzw. Aluminiumstaub (Aluminiumoxid-Partikel) entstehen. Die Aluminose gehört zu den Pneumokoniosen und ist eine entschädigungspflichtige Berufskrankheit.
ICD10-Code: J63.0
Pathophysiologie
Die Aluminiumoxid-Partikel treten in direkte Wechselwirkung mit den Zellmembranen des Lungengewebes. Nach ihrer Deposition in den Alveolen führen die Partikel zu einer gesteigerten Fibroblastenaktivität und damit zum schrittweisen Gewebeumbau des Lungenparenchyms. Die Gefährdung wächst mit der Zunahme des alveolengängigen Anteils der Staubfraktion und mit der Expositionszeit.
Verlauf
Mit einer Latenz von etwa 10-20 Jahren führt die Einatmung von Aluminiumstaub zu einer fortschreitenden, diffusen interstitiellen Fibrosierung des Lungenparenchyms mit Tendenz zur Schrumpfung. Das Ausmaß der Erkankung ist individuell sehr unterschiedlich. Klinisch stehen Husten, Auswurf, Kurzatmigkeit, Belastungs- und später auch Ruhedyspnoe im Vordergrund. Die Aluminose endet oft in einer restriktiven Ventilationsstörung (z.B. Lungenfibrose). Zu den Spätfolgen zählt potentiell auch der Lungenkrebs oder auch rezidivierender und beidseitiger Spannungspneumothorax.
Labormedizin
Material
Für die Diagnostik werden 4 ml EDTA-Blut benötigt. Hierfür müssen Spezialröhrchen verwendet werden, denn die üblichen Röhrchen enthalten Aluminium.
Referenzbereiche
- < 7,0 mg/l
- > 100 mg/l toxisch
- BAT: 200 mg/l
Interpretation
Erhöhte Werte sprechen für eine Exposition gegenüber Aluminiumstäuben, können aber auch im Rahmen einer Aluminiumhydroxidtherapie bei gleichzeitiger Niereninsuffizienz oder Hämodialyse auftreten.
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 03.02.2021
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