Adrenochrom-Hypothese
Synonym: Adrenochrom-Theorie
Englisch: adrenochrome hypothesis
Definition
Die Adrenochrom-Hypothese wurde im Jahr 1952 von Abram Hoffer and Humphry F. Osmond aufgestellt. Sie postuliert, dass das Adrenalinderivat Adrenochrom der Auslöser für schizophrene Symptome sei. Trotz einiger Studien, die eine psychotrope Wirkung vermuten ließen, wurde die Hypothese letztendlich widerlegt.
Hintergrund
In den 1950er und 1960er Jahren berichteten mehrere Studien von psychotropen Wirkungen des Adrenochroms. So wurde das Auftreten von Depersonalisations- und Derealisationsphänomenen sowie von Denkstörungen beschrieben.
Daraufhin stellten Abram Hoffer and Humphry F. Osmond die Vermutung auf, dass Adrenochrom eine psychotrope und neurotoxische Substanz sei, die an der Entstehung einiger psychiatrischer Krankheitsbilder (z.B. paranoiden Schizophrenie) beteiligt ist. Entsprechend könne die hochdosierte Gabe von Antioxidantien wie Vitamin B3 (Niacin) und Vitamin C (Ascorbat) die Reduktion des neurotoxischen Adrenochroms fördern und somit die Erkrankungen geheilt werden. Diese Hypothese gilt mittlerweile als überholt.
Hinsichtlich der psychotomimetischen Komponente beschrieben die Forscher eine halluzinogene, LSD- und Mescalin-ähnliche Wirkung, die sich jedoch ebenfalls als falsch herausstellte.