AV-Knoten-Rhythmus
Synonym: Atrioventrikularknoten-Rhythmus
Definition
Der AV-Knoten-Rhythmus bezeichnet den Herzrhythmus, der vom Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) als sekundäres Schrittmacherzentrum des Herzens ausgeht. Die Frequenz beträgt 40 bis 60 Schläge pro Minute.
Pathophysiologie
Der AV-Knoten wird als sekundäres Schrittmacherzentrum aktiv, wenn der Sinusknoten als primäres Schrittmacherzentrum ausfällt, zu langsam schlägt oder die sinuatriale Überleitung gestört ist.
Neben dem AV-Knoten hat auch das His-Bündel eine Schrittmacherfunktion mit einer Frequenz von etwa 25 bis 40 Schlägen pro Minute. Das His-Bündel kommt als Schrittmacher zum Einsatz, wenn die Erregungsleitung unterhalb des AV-Knotens gestört ist.
Grundsätzlich gilt die Regel, dass bei einem Ausfall immer das Schrittmacherzentrum mit der nächst niedrigeren Eigenfrequenz den Herzrhythmus bestimmt.
Elektrokardiogramm
Das EKG eines AV-Knoten-Rhythmus ist durch folgende Auffälligkeiten gekennzeichnet:
- Bradykardie mit einer Frequenz von 40-60 Schlägen pro Minute
- regelmäßige, schmale, unveränderte QRS-Komplexe
- fehlende P-Welle oder negative P-Welle durch retrograde Erregung des Vorhofs
Je nach zugrundeliegender Pathologie (z.B. AV-Block III.Grades) können weitere Auffälligkeiten hinzukommen.
Klinik
Quellen
- www.fokus-ekg.de, abgerufen am 09.05.2023
- Klinke et al., Physiologie. 6. Auflage, 2010