DOPA-Decarboxylase-Hemmer
Synonyme: DOPA-Decarboxylase-Blocker, DOPA-Decarboxylase-Inhibitor, AADC-Hemmer
Englisch: DOPA decarboxylase inhibitor, aromatic L-amino acid decarboxylase inhibitor (AAADI)
Definition
DOPA-Decarboxylase-Hemmer, kurz DDCI, sind kompetitive Hemmstoffe der DOPA-Decarboxylase, die den Abbau von L-DOPA (Levodopa) verzögern. Therapeutisch finden sie insbesondere als Antiparkinsonika zur medikamentösen Behandlung des Morbus Parkinson Verwendung.
Hintergrund
Levodopa kann im Gegensatz zu Dopamin die Blut-Hirn-Schranke passieren. Allerdings wird der größte Teil des Levodopa schon in der Peripherie durch die DOPA-Decarboxylase in Dopamin überführt, so dass ohne Komedikation nur etwa 1% der verabreichten Levodopa-Dosis das Gehirn erreichen würden. Levodopa wird deshalb immer mit einem peripheren DOPA-Decarboxylase-Hemmer kombiniert.
DOPA-Decarboxylase-Hemmer hemmen die DOPA-Decarboxylase und somit die Metabolisierung von Levodopa zu Dopamin. Ihre Wirkung beschränkt sich nur auf die Peripherie, da DDCIs die Blut-Hirn-Schranke kaum überwinden. Entsprechend wird Levodopa in der Peripherie kaum noch zu Dopamin umgewandelt, was die unerwünschten Nebenwirkungen von Dopamin (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Hypotension) reduziert. Außerdem wird die Bioverfügbarkeit von Levodopa im ZNS auf ca. 10 % gesteigert, was eine Reduktion der Levodopa-Dosis um bis zu 80 % ermöglicht.
Wirkstoffe
Unter anderem werden folgende Substanzen bei der Parkinsontherapie eingesetzt:
- Benserazid (+ Levodopa z.B. als Madopar®)
- Carbidopa (+ Levodopa z.B. als Nacom®)
Das Antihypertensivum Methyldopa hemmt ebenfalls die DOPA-Decarboxylase, hat aber noch weitere Wirkmechanismen.