Urethritis
Synonym: Harnröhrenentzündung
Englisch: urethritis
Definition
Die Urethritis ist eine Entzündung der männlichen oder weiblichen Harnröhre (Urethra). Sie zählt zu den unteren Harnwegsinfektionen.
Einteilung
...nach Ursache
- infektiöse Urethritis
- gonorrhoische Urethritis (Urethritis gonorrhoica, GU) bei Gonorrhö
- nicht-gonorrhoische Urethritis (Urethritis non gonorrhoica, NGU) (z.B. bei Infektion mit Chlamydien)
- posttraumatische Urethritis
...nach Verlauf
- akute Urethritis
- chronische Urethritis
Ursachen
Eine Urethritis tritt als Folge einer Infektion oder eines Traumas auf.
Infektiöse Urethritis
Die infektiöse Urethritis entsteht am häufigsten auf der Basis einer Kontaktinfektion beim Geschlechtsverkehr (GV), kann aber auch durch Verschleppung von Keimen der Haut- oder Darmflora (Streptokokken, Enterobakterien) entstehen - vor allem bei Frauen.
Typische Erreger für die GV-bedingte Urethritis sind Neisseria gonorrhoeae, Chlamydia trachomatis, Ureaplasma urealyticum, Mycoplasma hominis, Mycoplasma genitalium oder Trichomonas vaginalis. Als seltenere Ursachen der infektiösen Urethritis kommen Lymphogranuloma venereum (LGV), Herpes genitalis, Syphilis oder Mykobakterien in Frage.
Posttraumatische Urethritis
Eine posttraumatische Urethritis ist meist iatrogen bedingt. Sie tritt zum Beispiel durch den Einsatz von transurethralen Blasenkathetern oder urologischen Instrumenten auf. Auch eine Fremdkörperinsertion durch den Patienten kommt als Verletzungsursache in Frage.
Begleiterkrankungen
Eine Urethritis kann unter anderem mit folgenden Erkrankungen vergesellschaftet sein:
- Harnwegsinfekte in anderen Teilen des Urogenitalsystems
- Proktitis
- Reiter-Syndrom
Symptome
Typische Symptome der Urethritis sind:
- Juckreiz
- Algurie
- Ausfluss (Fluor urethralis)
- Rötung des Harnröhrenausgangs
Als weitere Symptome kommen eine Dysurie oder Pollakisurie in Frage.
Diagnostik
Therapie
Bakterielle Urethritiden werden antibiotisch behandelt. Hier kommen Makrolide wie Azithromycin, Chinolone (Levofloxacin, Ciprofloxacin) und Doxycyclin als Mittel der ersten Wahl in Betracht. Alternativ können Cotrimoxazol und auch ß-Lactam-Antibiotika eingesetzt werden.
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