Fluvastatin
Handelsnamen: Locol®, Cranoc® u.a.
Englisch: fluvastatin
Definition
Fluvastatin gehört zur Medikamentengruppe der Statine, deren hauptsächliche Funktion es ist, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.
Indikationen
- familiäre Hypercholesterinämie
- erhöhte LDL-Werte im Blut
- akutes Koronarsyndrom
- instabile Angina pectoris
- Herzinfarkt
Wirkmechanismus
Für die Synthese von Cholesterin in der Leber ist ein körpereigenes Enzym verantwortlich, die sogenannte HMG-CoA-Reduktase. Diese stellt den geschwindigkeitsbeschleunigenden Schritt in der gesamten Cholesterin-Produktion dar und muss daher bei zu hohen Cholesterinwerten in erster Linie gehemmt werden. Diesem Zweck dienen die Statine, darunter auch das Fluvastatin. Als Inhibitor der HMG-CoA-Reduktase bewirkt Fluvastatin eine verminderte Cholesterinsynthese und eine damit zusammenhängende gesteigerte LDL-Rezeptor-Synthese. Dies ermöglicht widerum seinerseits eine erhöhte Aufnahme von LDL in die Leberzellen, statt in die Peripherie. Der LDL-Spiegel im Blut wird somit herabgesenkt.
Metabolisierung
Fluvastatin wird im Gegensatz zu anderen Statinen wie Simvastatin oder Lovastatin nicht in der Leber von der CYP-3A4 verstoffwechselt, sondern von der CYP-2C9, die ebenfalls Bestandteil des Cytochrom-P450-Systems ist. Da beispielsweise das Antibiotikum Clarithromycin, die Antimykotika Itraconazol und Ketoconazol, und auch Grapefruitsaft die Fähigkeit besitzen, die CYP-3A4 zu inhibieren, würde bei deren gleichzeitiger Einnahme mit Statinen das Risiko für Nebenwirkungen zunehmen. Weil Fluvastatin jedoch nicht über dieses Enzym metabolisiert wird, kommt es in diesem Fall zu geringeren Interaktionen.
Nebenwirkungen
- unspezifische Kopfschmerzen
- Erhöhung von Leberwerten (z.B. Transaminasen)
- gastrointestinale Beschwerden
- toxische Myopathien bis hin zur Rhabdomyolyse (vor allem in Kombination mit Gemfibrozil)
- Myasthenia gravis und okuläre Myasthenie[1]
Kontraindikationen
- Cholestase
- erhöhte Leberenzymwerte (z.B. Transaminasen)
- Myopathien