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Atherosklerotische Plaque

(Weitergeleitet von Arteriosklerotische Plaque)

Synonyme: arteriosklerotische Plaque, atheromatöse Plaque, Gefäßplaque
Englisch: atherosclerotic plaque

1. Definition

Unter atherosklerotischen Plaques versteht man kleine, fleckförmige entzündliche Veränderungen der Blutgefäße ("Plaques"), die im Rahmen einer Atherosklerose auftreten und unter anderem Cholesterin und Kalzium enthalten.

2. Pathogenese

Atherosklerotische Plaques entstehen im Rahmen eines chronischen Entzündungsprozesses der Gefäßwand, der durch oxidativen Stress und eine "Aktivierung" des Endothels ausgelöst wird.

Das gesunde Endothel produziert Substanzen, die eine Anlagerung von Blutzellen bzw. Thrombozyten verhindern. Dazu zählt beispielsweise das Stickstoffmonoxid (NO). Bestimmte kardiovaskuläre Risikofaktoren reduzieren die Endothelfunktion. So führt beispielsweise eine erhöhte Konzentration von LDL-Cholesterin im Blut dazu, dass sich die Bioverfügbarkeit von Stickstoffmonoxid vermindert.

Die Fehlfunktion des Endothels bewirkt eine Gefäßverengung (Vasokonstriktion) und die Aktivierung der Endothelzellen, die in der Folge so genannte Adhäsionsmoleküle ausschütten. Sie nehmen Monozyten aus dem strömenden Blut auf und triggern ihr Eindringen in die Gefäßwand. Hier wandeln sich die Monozyten zu Makrophagen um, die Lipide und Cholesterinester einlagern und so zu Schaumzellen werden. Die Makrophagen schütten darüber hinaus Zytokine aus und leiten gemeinsam mit Lymphozyten die Entzündung der Gefäßwand ein. Sie führt zum Abbau von Kollagen und stößt so die Entstehung einer atherosklerotischen Plaque an.

Dieser Prozess setzt einen Circulus vitiosus in Gang: Die atherosklerotischen Plaques führen zu einer weiterem Störung der Gefäßmotorik und der Strömungsverhältnisse und unterhalten so eine fortschreitende endotheliale Dysfunktion.

siehe auch: Response-to-injury-Theorie

3. Einteilung

3.1. ...nach Aspekt

Man unterscheidet nach ihrem klinischen Aspekt zwei Plaqueformen:

  • Gelbe Plaque: Sie ist weich und cholesterinreich.
  • Weiße Plaque: Sie ist hart und fibrös.

3.2. ...nach Prognose

Bezüglich der Stabilität im weiteren Krankheitsverlauf kann man atherosklerotische Plaques weiter unterteilen in:

  • Stabile Plaque
  • Instabile Plaque

Die instabile Plaque wird auch als vulnerable Plaque bezeichnet. Im Gegensatz zur stabilen Plaque besitzt sie nur eine dünne Faserkappe über dem lipidhaltigem Gewebeareal. Diese dünne Kappe kann aufreißen, was als Plaqueruptur bezeichnet wird. Instabile Plaque findet sich meist in arteriellen Blutgefäßen, deren Stenosegrad unter 50% liegt. Bei höhergradigen Stenosen finden man häufiger stabile Plaque mit einem geringeren Rupturrisiko.

4. Vorkommen

Atherosklerotische Plaque tauchen vor allem in Blutgefäßabschnitten auf, wo das Blut Strömungsänderungen unterworfen ist und Scherkräfte auf die Gefäßwand einwirken, z.B. im Bereich von Gefäßkrümmungen oder Gefäßverzweigungen.

Stichworte: Arteriosklerose, LDL
Fachgebiete: Pathologie
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