Tetracyclin
Synonym: Tetrazyklin
Englisch: tetracycline
Definition
Tetracyclin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline. Es wird als Breitbandantibiotikum gegen viele bakterielle Infektionen eingesetzt, häufig gegen Akne.
Wirkmechanismus
Tetracyclin verhindert die Anlagerung von Aminoacyl-tRNA an die rRNA in der 30S-Untereinheit bakterieller Ribosomen. Dadurch kommt es zur Unterbrechung der Translation und in der Folge der Proteinbiosynthese.
Wirkspektrum
Das ursprünglich sehr breite Wirkspektrum von Tetracyclin ist in den letzten Jahrzehnten durch eine zunehmende Resistenzentwicklung reduziert worden. Neben den primär resistenten Keimen Pseudomonas aeruginosa und Proteus spp. sind mittlerweile Resistenzen unter Staphylokokken, Streptokokken, Enterobakterien und Anaerobiern weit verbreitet.
Tetracyclin ist aber nach wie vor gut gegen intrazelluläre Erreger wie Chlamydien, Mykoplasmen und Rickettsien wirksam. Das gleiche gilt für Spirochäten, Yersinien und Brucellen. Darüber hinaus wirkt Tetracyclin gegen bestimmte eukaryote Parasiten wie Amöben und Plasmodien.
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen sind:
Tetracyclin kann Komplexe mit Calciumionen bilden und zu Ablagerungen durch Chelatbildung führen. Dieser Mechanismus soll für Nebenwirkungen wie irreversible Zahnverfärbungen und Schmelzhypoplasien verantwortlich sein, die auftreten können, wenn der Arzneistoff bei Kindern unter 8 Jahren eingesetzt wird.