logo Einloggen

SARS

Synonyme: Schweres akutes Atemwegssyndrom, SARS
Englisch: severe acute respiratory syndrome

1. Definition

Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom, kurz SARS, ist eine durch Betacoronaviren ausgelöste Infektionskrankheit, die sich unter dem klinischen Bild einer atypischen Lungenentzündung (atypische Pneumonie) präsentiert.

ICD10-Code: U04.9

2. Hintergrund

Das Akronym leitet sich von der englischen Bezeichnung severe acute respiratory syndrome ab:

  • Severe: schwerer Verlauf
  • Acute: plötzliches Auftreten der Symptome; im Gegensatz zu chronischen Atemwegserkrankungen, die schleichend beginnen
  • Respiratory: die Lunge als hauptsächlich betroffenes Organ
  • Syndrom: bezeichnet eine Sammlung von Symptomen

Die Erkrankung bzw. der Verdacht ist meldepflichtig.

3. Erreger

Als Auslöser von SARS konnte das SARS-assoziierte Coronavirus (SARS-CoV) identifiziert werden. Es handelt sich um ein Einzelstrang-RNA-Virus aus der Familie der umhüllten Coronaviren. Sein Genom wurde bereits 2003 sequenziert und umfasst etwa 29,7 Kilo-Basenpaare. Natürliches Reservoir des SARS-Coronavirus sind wahrscheinlich Flughunde.

4. Epidemiologie

In der Zeit von November 2002 bis Juli 2003 verursachte SARS-CoV eine Epidemie, die sich vor allem in China ausbreitete, aber auch zu sporadischen Erkrankungsfällen in mehr als 25 anderen Ländern führte, u.a. in Deutschland. Als Ausgangspunkt der Infektion war wahrscheinlich die Provinz Guangdong in China.

Region Erkrankte* Todesfälle
China (incl. Hongkong) 7.082 648
ROW**, davon 1.014 126
Deutschland 9 0
Total > 8.096 774

5. Symptome

Die Inkubationszeit beträgt etwa 2-7 Tage. Erst nach Ausbruch der ersten Symptome gelten die Personen, die sich infiziert haben, als ansteckend. SARS ruft grippeähnliche Symptome hervor, die plötzlich und rasant auftreten.

Zu den typischen Symptomen in der ersten Krankheitswoche zählen:

Typisch für die zweite Krankheitswoche - jedoch auch schon im früheren Verlauf möglich - sind:

Viele Patienten entwickeln eine schwere Pneumonie und müssen stationär behandelt werden.

6. Ansteckung

Die Ausbreitung von SARS erfolgt durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen). Das Coronavirus wird über Sekrettröpfchen über kurze Distanzen - bis zu einem Meter - übertragen.

7. Diagnostik

Bei Verdacht auf SARS ist eine schnelle Diagnose über folgende Methoden wichtig:

8. Therapie

Es gibt zurzeit (2016) kein spezielles Medikament zur Behandlung der Infektion. Bei Patienten mit SARS ist oft eine Sauerstofftherapie indiziert, bei schwerem Verlauf eine künstliche Beatmung. Eine Behandlung auf der Intensivstation ist in der Regel nötig, bei begründetem Verdacht bzw. bestätigter Infektion werden die Betroffenen auf einer Isolierstation versorgt.

9. Prognose

Die WHO schätzt die Mortalitätsrate der SARS insgesamt auf etwa 11%. Grundlage dieser Angabe waren Daten aus Kanada, China, Hongkong SAR, Singapur, Vietnam und den Vereinigten Staaten.[1]

10. Quellen

Stichworte: Infektionskrankheit
Fachgebiete: Infektiologie

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Dr. No
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Theresa Stauder
Arzt | Ärztin
Sigrid Lowitz
Apotheker/in
Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student/in der Zahnmedizin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
21.03.2024, 08:48
46.885 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...