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Oxalat-Nephropathie

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1. Definition

Die Oxalat-Nephropathie ist eine Nierenerkrankung, welche auf einer Hyperoxalurie beruht. Durch die Ablagerung von Kalziumoxalatkristallen in den Nierentubuli kommt es zur Destruktion der Tubuli und in weiterer Folge zur Nierenfunktionseinschränkung.

2. Ätiologie

Es gibt zahlreiche Ursachen für eine Hyperoxalurie, es werden primäre (=genetische) und sekundäre (=erworbene) Ursachen unterschieden. Dazu zählen chronische Pankreatitis, die enterale Einnahme großer Mengen Oxalat oder die Einnahme von Ethylenglykol.

3. Pathophysiologie

Die Löslichkeitsgrenze von Oxalsäure ist nur knapp über dem physiologischen Spiegel im Harn, durch verschiedene Ursachen kann der Spiegel ansteigen und Oxalat ausfallen:

  • Genetik: verschiedene Mutationen von Enzymen des Oxalat-Stoffwechsels führen zur Hyperoxalurie
  • Gastrointestinal: Normalerweise werden im Darm nur 10% des mit der Nahrung zu­geführten Oxalats resorbiert, da der größte Teil mit Kalzium komplexiert und mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Bei exokriner Pankreasinsuffizienz verbleiben mehr nicht resorbierte Fettsäuren im Darmlumen, welche Kalzium binden, womit eine größere Menge ungebundenes Oxalat resorbiert werden kann. Speziell bei gleichzeitiger Diarrhö und damit einhergehender Harnkonzentration kommt es rasch zu einer Überschreitung der Löslichkeit von Oxalat.
  • Ethylenglykol: Beim Abbau von Ethylenglykol entstehen Oxalate.

4. Symptome

Die Oxalatnephropathie kann durch eine Nierenkolik symptomatisch werden, eine Nierenfunktionseinschränkung bleibt oft bis zum Eintreten von Komplikationen einer CKD asymptomatisch. Gelegentlich wird die Oxalatnephropathie als Zufallsbefund im Rahmen der Differentialdiagnostik einer Mikrohämturie diagnostiziert.

5. Diagnostik

In bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie können Nierensteinen dargestellt werden. Dann sollte eine Urin bzw. Kristallanalyse durchgeführt werden. Genetische Untersuchungen können bei hereditärer Genese den Mutationsnachweis liefern.

6. Therapie

  • Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
  • Reduktion oxalatreicher Lebensmittel (z.B. Spinat, Rhabarber, Nüsse).
  • Vermeiden von Hypovolämie
  • Medikamente zur Verringerung der Oxalatproduktion
  • Prävention und konsequente Behandlung anderer begleitender Nierenerkrankungen
  • Im Endstadium Nierenersatztherapie, evtl. kombinierte Leber- und Nierentransplantation

7. Quellen

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwik2dLhjqeJAxVP_bsIHesGLcgQFnoECD4QAQ&url=https%3A%2F%2Fmedicom.cc%2Fde%2Ftags%2F%3Fkeyword%3Doxalatnephropathie&usg=AOvVaw310Y1I64J-reNSUiheWDva&opi=89978449

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6224620/

https://smf.swisshealthweb.ch/de/article/doi/smf.2019.08342/#:~:text=Die%20chronische%20Oxalat%2DNephropathie%20ist,oft%20irreversiblen%20akuten%20Nierenversagen%20f%C3%BChren.

Stichworte: Niere, Nierenerkrankung, Oxalat
Fachgebiete: Nephrologie

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29.10.2024, 17:00
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