Volkskrankheit
Achtung: Du siehst nicht die aktuelle, sondern eine ältere Version dieser Seite.
1. Definition
Als Volkskrankheit werden im Allgemeinen Krankheiten beschrieben, die mit einer signifikant überdurchschnittlichen Inzidenz wie Prävalenz weltweit insgesamt einhergehen. In der Konsequenz fallen sie sozioökonomisch so deutlich ins Gewicht, dass regulatives Handeln von politischen Entscheidungsträgern im Interesse der öffentlichen Gesundheit über dem der individuellen gestellt wird.
Fachmedizinisch entzieht sich der Begriff einer endgültigen Definition.
2. Hintergrund
Abzugrenzen sind Volkskrankheiten von seltenen Erkrankungen.
Volkskrankheiten werden häufig mit Zivilisationskrankheiten gleichgesetzt, da diese ebenfalls einem zeitlichem und gesellschaftlichem Wandel unterworfen sind. Erstere werden in der Bedeutung eher im Hinblick auf eine kulturell-staatliche Verantwortung verstanden. Letztere werden mit einem individuell-selbstgewählten Lebensstil assoziiert, der kennzeichnend für "Wohlstandsländer" ist.
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen Volkskrankheiten konkrete Erkrankungen wie Cholera und Typhus bezeichneten, wird heute diesbezüglich vom Fachbereich Public Health im Aktionsplan "Individualisierte Medizin" die Einteilung in sechs große Forschungsprogramme (siehe Einteilung) vorgenommen.
3. Einteilung-Beispiel
- Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Infektionserkrankungen
- Lungenerkrankungen (COPD)
- Krebserkrankungen
- Neurologisch-degenerative Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, Depression)