Zyklothymia
Synonyme: Zyklothymes Temperament, zyklothyme Persönlichkeit
Englisch: cyclothymia
Definition
Die Zyklothymia ist eine psychische Störung. Sie zählt zu den anhaltenden affektiven Störungen und ist in der ICD-10 unter (F3) klassifiziert. Das Symptombild ist durch eine chronisch verlaufende, dauerhafte Instabilität der Stimmung charakterisiert, in der sich hypomane, manische und depressive Episoden abwechseln.
- ICD10-Code: F34.0
Klinisches Bild
Während einer depressiven Phase fühlen sich die Betroffenen häufig antriebslos, leiden unter Konzentrations- und Schlafstörungen (Ein- und/oder Durchschlafstörungen), zeigen ein vermindertes Selbstvertrauen oder sind weniger gesprächig als üblich. Auch weitere typische depressive Symptome können im Rahmen einer Zyklothymia auffällig werden, z.B. sozialer Rückzug, Interessenverlust oder Pessimismus hinsichtlich der Zukunft.
Im Verlauf einer Periode mit gehobener Stimmung kann es zu einem vermehrten Antrieb und einem verminderten Schlafbedürfnis kommen. Oftmals zeigen Betroffene in dieser Phase auch ein erhöhtes Selbstwertgefühl, einen ungewöhnlich kreativen Denkstil und eine gesteigerte Gesprächigkeit. Auch das sexuelle Verlangen kann in einer solchen Phase gegenüber dem Normalzustand gesteigert sein.
Diagnose
Die Stimmungsschwankungen einer Zyklothymia sind i.d.R. nicht auf bestimmte Lebensereignisse zurückzuführen, sondern treten meist spontan auf. Dabei müssen die Symptome über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahre anhalten, um die Diagnose zu rechtfertigen.
Abgrenzung
Im Unterschied zu einer bipolaren affektiven Störung sind die depressiven und hypomanischen Symptome einer Zyklothymia in ihrer Intensität deutlich schwächer ausgeprägt.
Therapie
Nach erfolgter Diagnose sollte rasch mit der Therapie begonnen werden, da sich die Erkrankung ansonsten verschlimmern kann. Die Behandlung umfasst die Elemente Gesprächs- bzw. Verhaltenstherapie und die pharmakologische Therapie mittels Antidepressiva.