Synonyme: Zwangsidee, Zwangsvorstellung
Englisch: obsession
Zwangsgedanken sind inhaltliche Denkstörungen, die bei Zwangsstörungen vorkommen. Es handelt sich hierbei um Ideen oder Vorstellungen, die sich den Betroffenen gegen ihren Willen aufdrängen und dazu führen, dass er sich andauernd damit beschäftigt.
siehe Hauptartikel: Zwangsstörung
Zwangsgedanken entwicklen sich intrusiven Gedanken ("intrusive thoughts"). Im Gegensatz zu einer Psychose ist dem Betroffenen durchaus klar, dass seine Zwangsgedanken unsinnig sind. Er kann sich ihrer zwar nicht erwehren, sie lösen aber Abwehrrituale auf verhaltens- oder kognitiver Ebene aus. Selten kommen Zwangsgedanken ohne Gegenreaktion vor. Sie werden mit dem Begriff "Pure-O" ("pure obsession") bezeichnet.
Einige Patienten mit Zwangsstörungen leiden zusätzlich an formalen Denkstörungen, zum Beispiel an Gedankenkreisen, Gedankenarmut oder Perseverationen. In schweren Fällen sind auch überwertige Ideen möglich.
Inhaltlich sind Zwangsgedanken polymorph. Sie kreisen meist um
Grundsätzlich kann sich aber jedes Thema als Zwangsgedanke etablieren. Nicht der konkrete Inhat macht einen Gedanken zum Zwangsgedanken, sondern die Art, wie er gedacht wird. Die Gedanken werden dabei immer als zur eigenen Person zugehörig empfunden, sind also ich-synton.
Zwangsgedanken lassen sich formal unter anderem einteilen in:
Mit den Zwangsgedanken ist oft ein pathologischer Zweifel verbunden, beispielsweise die Unsicherheit, ob eine Handlung zufriedenstellend abgeschlossen wurde oder der Gedanke, dass etwa Wichtiges unterlassen wurde.
Fachgebiete: Psychiatrie, Psychologie
Diese Seite wurde zuletzt am 24. Dezember 2019 um 17:48 Uhr bearbeitet.
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