Ziehharmonika-Effekt
Synonyme: Concertinaeffekt, Ziehharmonikaeffekt, Ziehharmonika-Phänomen, Handharmonika-Phänomen
Englisch: concertina-effect
Definition
Unter dem Zieharmonika-Effekt beschreibt man in der Elektrokardiographie ein seltenes Phänomen, das beim intermittierenden Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) unter Einflussnahme des vegetativen Nervensystems auftreten kann.
Hintergrund
Bei sympathikotoner Erhöhung der Herzfrequenz verringert sich das Ausmaß der Präexzitation. Die QRS-Komplexe werden schmaler und rücken näher zusammen, analog zum Zusammendrücken des Balges einer Ziehharmonika. Unter Zunahme des Vagotonus werden die QRS-Komplexe breiter, der RR-Abstand vergrößert sich.
EKG-Befunde
Einhergehend mit einem Anstieg der Herzfrequenz verliert die Präexzitation ihr Übergewicht und folgendes lässt sich im EKG beobachten:
- Verschmälerung der QRS-Komplexe (durch verschwinden der Delta-Welle)
- Verringerung des RR-Abstandes
- Abnahme der Erregungsrückbildungsstörungen
- Verlängerung/Normalisierung der PQ-Zeit
Mit Abnahme des Sympathikotonus bzw. Zunahme des Vagotonus bilden sich die oben genannten Merkmale wieder zurück.
Cave: Das PJ-Intervall (Zeit vom Beginn der P-Welle bis zum Ende des QRS-Komplex) bleibt konstant.
um diese Funktion zu nutzen.