Yersinia-Antikörper
Definition
Bei Yersinia-Antikörpern handelt es sich um Antikörper gegen Yersinien, z.B. gegen Yersinia enterocolitica oder Yersinia pseudotuberculosis. Die Bestimmung ist zur retrospektiven Diagnosesicherung oder zur Abklärung von Folgekrankheiten (z.B. reaktive Arthritis) indiziert. Der Nachweis erfolgt mittels ELISA oder Immunoblot.
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Serum benötigt.
Referenzbereiche
Interpretation
Befund | Bedeutung | Bewertung |
---|---|---|
keine oder ausschließlich unspezifische Banden | negativ | keine Hinweis für akute/abgelaufene Yersiniose |
eine spezifische Bande | auffällig | V.a. Yersiniose, Kontrolle in 3-4 Wochen empfohlen |
zwei spezifische Banden | positiv |
Infektion anzunehmen:
|
isolierte 36 kD (YopD)-Bande im IgG-Blot | auffällig | V.a. Yersiniose, Kontrolle in 3-4 Wochen empfohlen |
isolierte 36 kD (YopD)-Bande im IgA-Blot | positiv | ca. 90% der Patienten mit Yersinien-Arthritis bilden IgA-Antikörper gegen das p36-Antigen |
- spezifische Banden im Yersinien-Blot:
Molekulargewicht | Bezeichnung |
---|---|
51 kD | YopH (Oberflächenantigen) |
44 kD | YopM (Oberflächenantigen) |
41 kD | YopB (Oberflächenantigen) |
37 kD | LcrV |
36 kD | YopD (Oberflächenantigen) |
33 kD | YopN (Oberflächenantigen) |
23 kD | YopE (Oberflächenantigen) |
Hinweise
- Häufige Kreuzreaktionen des ELISA-Tests mit Brucellen und Salmonellen lassen sich durch den Immunoblot ausschließen.
- Erhöhte Titer bzw. spezifische Banden im Immunoblot sprechen für durchstandene Infektion.
- Bei normalem Verlauf fallen IgA-Titer nach einigen Wochen wieder ab.
- Bei postinfektiösen Komplikationen (z.B. reaktiver Arthritis) persistieren IgA-Titer (insbesondere YopD) über Monate bis Jahre.
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 02.05.2021
Fachgebiete:
Labormedizin
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