Windlass-Test
Definition
Der Windlass-Test ist ein klinischer Test zur Beurteilung der Plantarfaszie und zur Diagnose einer möglichen Plantarfasziitis.
Hintergrund
Der Windlass-Test basiert auf dem biomechanischen Prinzip, dass die Spannung in der Plantarfaszie durch Dorsalextension der Großzehe erhöht wird. Dies kann bei einer Entzündung oder Reizung der Faszie Schmerzen auslösen.
Durchführung
Der Patient steht oder sitzt, wobei der Fuß so positioniert ist, dass die Zehen über eine Kante hinausragen. Der Fuß wird mit dem eigenen Gewicht belastet.
Die Großzehe wird passiv nach oben bewegt (Dorsalextension).
Einige Quellen beschreiben die Testdurchführung ohne Belastung des Fußes durch das eigene Gewicht. Der Fuß wird dann durch den Untersucher im Bereich der Metatarsophalangealgelenke stabilisiert und die Großzehe passiv nach dorsal extendiert.
Interpretation
Der Windlass-Test gilt als positiv, wenn die passive Dorsalextension der Großzehe zu Schmerzen entlang der Plantarfaszie führt. Die Schmerzen sind dabei besonders im Bereich der Ferse lokalisiert, können aber auch den Ansatz der Faszie am Köpfchen des Os metatarsale I betreffen.
Ein positiver Test ist ein Hinweis auf das Vorliegen einer Plantarfasziitis.
Eine Studie fand eine hohe Spezifität, jedoch eine geringe Sensitivität. Ein negativer Windlass-Test schließt eine Plantarfasziitis also nicht aus.[1]
Quelle
- ↑ De Garceau et al., The association between diagnosis of plantar fasciitis and Windlass test results, Foot Ankle Int, 2003