Whitaker-Test
Definition
Der Whitaker-Test ist ein invasives urodynamisches Verfahren zur Diagnostik von Harnabflussstörungen im oberen Harntrakt. Mit seiner Hilfe kann festgestellt werden kann, ob ein Harnstau durch eine Ureterabgangsstenose oder andere Ursachen wie einen vesikoureteralen Reflux verursacht wird.
Durchführung
Für den Whitaker-Test werden ein transurethraler Blasenkatheter und eine perkutane Nephrostomie (PCN) benötigt. Mittels Manometern wird der Druck in der Harnblase und im Nierenbecken gemessen. Dann wird langsam (10 ml/min) eine Kochsalzlösung oder zur gleichzeitigen radiologischen Beurteilung des Nierenbeckens und des Harnleiters ein Röntgenkontrastmittel in das Nierenbecken injiziert. Die Ureterabgangsstenose gilt je nach Literatur als bewiesen, wenn eine Druckdifferenz von 15 bis 20 cm H2O zwischen Nierenbecken und Blase auftritt.
Klinische Relevanz
Durch die Verfügbarkeit weniger invasiver Verfahren zur Diagnostik der Ureterabgangsstenose (CT-Urographie, retrograde Urographie) hat der Whitaker-Test an klinischer Relevanz eingebüßt. Er kommt regulär nur bei Patienten infrage, bei denen bereits eine PCN etabliert ist. Die Indikation zur diagnostischen PCN-Anlage ist streng zu stellen, zum Beispiel dann, wenn eine Strahlenexposition nicht vertretbar ist.