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Wachoperation

Synonym: Wach-OP
Englisch: awake surgery

1. Definition

Eine Wachoperation beschreibt einen neurochirugischen Eingriff, bei dem der Patient während der Operation für die Testung von Hirnfunktionen aus der Narkose aufgeweckt wird. So können elementare Hirnfunktionen, wie das Sprechen und Sehen überprüft und geschont werden, während z.B. ein Tumor reseziert wird.

2. Indikation

Wachoperationen werden in der Neurochirurgie dann eingesetzt, wenn eine Raumforderung besonders nah an Faserbahnen liegt, die für wichtige Funktionen, wie z.B. das Sprechen und Sehen zuständig sind und unter Narkose nicht auf Funktionsfähigkeit überprüft werden können.

Wachoperationen können auch in der Epilepsie-Chirurgie zur Anwendung kommen.

Voraussetzung für das Durchführen einer Wachoperation ist eine hohe Kooperationsfähigkeit des Patienten.

3. Ablauf

3.1. Präoperativ

Im Vorfeld wird eine transkranielle Magnetstimulation (TMS) durchgeführt, wobei mithilfe einer Kernspintomografie die genaue Lage einer Raumforderung und der jeweils angrenzenden Faserbahnen dargestellt werden kann.

Präoperativ wird der Patient zudem auf das Prozedere genau vorbereitet und aufgeklärt.

3.2. Intraoperativ

Für die Kraniotomie und das Eröffnen der Dura mater befindet sich der Patient in Narkose. Da das Gehirn selbst keine Schmerzen empfinden kann, kann mittels lokaler Anästhesie der Haut eine Schmerzfreiheit während der Wachphase erreicht werden. Sobald der Zielbereich mittels Navigation erreicht ist, wird der Patient aus der Narkose aufgeweckt.

Mithilfe einer speziellen Sonde wird das Gehirngewebe Schritt für Schritt stimuliert, während der Patient mit einer dafür geschulten Person die jeweiligen Gedächtnis- und Sprachtests durchführt (kortikales und subkortikales Mapping). Kommt es währenddessen zu Ausfällen bestimmter Funktionen (Sprache etc.), werden die entsprechenden Bereiche des Gehirns markiert und vom Operateur entsprechend verschont. Die Tests sind individuell auf die Patienten zugeschnitten und richten sich beispielsweise nach Beruf und Hobbys.

Zum Schutz vor intraoperativen epileptischen Anfällen wird ein kortikales EEG abgeleitet.

3.3. Postoperativ

Es erfolgt eine Versorgung auf der Überwachungsstation. Auch postoperativ werden die entsprechenden kognitiven Funktionen engmaschig überwacht. In den ersten Tagen nach der Operation wird eine MRT zur postoperativen Kontrolle durchgeführt.

4. Literatur

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21.03.2024, 09:12
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