Virusoid
von lateinisch: virus - Schleim, Saft, Gift
Definition
Als Virusoide bezeichnet man unvollständige ssRNA-Viren, denen Gene für wichtige Hüllproteine fehlen, weshalb sie für das Budding auf die Anwesenheit von Helfer-Viren angewiesen sind.
Hintergrund
Im Gegensatz zu Satellitenviren können Virusoide unabhängig von dem Helfer-Virus ihr Genom und ihre Virusproteine synthetisieren.
Virusoide zählen zu den subzellulären Erregern.
Beispiel
Virusoide kommen, genau wie die autonom replizierenden Viroide, hauptsächlich als Krankheitserreger bei Pflanzen (z.B. Tomaten, Zitrusfrüchte, Kartoffeln) vor.
Das wichtigste humanpathogene Virusoid ist das Hepatitis-D-Virus (Gattung Deltavirus, Familie Picornaviridae). Das Hepatitis-B-Virus fungiert hierbei als Helfervirus. Daher kann eine Hepatitis-D-Infektion nur bei gleichzeitiger Infektion mit Hepatitis B auftreten.
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