Vierfingerfurche
Englisch: simian crease, four-finger-crease
Definition
Eine Vierfingerfurche ist eine ungewöhnliche Furche in der Hand, die unter anderem im Rahmen von genetischen Veränderungen, wie der Trisomie 21, auftritt, jedoch auch bei gesunden Menschen vorkommen kann.
Morphologie
Die Vierfingerfurche ist eine gerade verlaufende Beugefurche, die ohne Unterbrechung quer über die Innenseite der Hand verläuft. Sie wird aus der Linea mensalis und der Linea cephalica, d.h. der distalen und mittleren Querfalte der Handinnenfläche (Palma manus) gebildet. Die Vierfingerfurche verläuft senkrecht zu den Fingergrundgelenken und reicht vom kleinen Finger bis zum Zeigefinger.
Vorkommen
Die Vierfingerfurche an sich hat keine pathologische Bedeutung: Sie kommt bei einem Teil der Bevölkerung ein- oder gar beidseitig vor, ohne dass die Betroffenen unter einer Krankheit leiden:
- Europa: 1-4%
- USA: 3-9%
- China: 13%
Jedoch ist es auffällig, dass eine Vierfingerfurche häufig im Rahmen von Chromosomenaberrationen auftritt. In 75% der Fälle einer Trisomie-Erkrankung (Down-Syndrom, Pätau-Syndrom, Edwards-Syndrom etc.) liegt eine ein- oder beidseitige Vierfingerfurche vor. Bei Trisomie 21 (Down-Syndrom) besteht in 40% der Fälle eine einseitige Vierfingerfurche. Vor allem wenn eine Vierfingerfurche zusammen mit einer Einzelfurche des 5. Fingers (single crease) vorliegt, besteht in vielen Fällen eine Chromosomenaberration.
Bedeutung
Die Vierfingerfurche an sich stellt keine körperliche Beeinträchtigung dar. Weder die Beweglichkeit noch die Funktion der Hand sind in geringster Weise eingeschränkt. Die einzige medizinische Relevanz der Vierfingerfurche besteht in dem häufigen Zusammenhang mit Chromosomenerkrankungen.
Siehe auch: Dysmorphie, Kraniofaziale Dysmorphie
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