Vena subcardinalis
Synonym: Subkardinalvene
Englisch: subcardinal vein
Definition
Die paarige Vena subcardinalis ist eine Vene der Embryonalperiode, die Blut aus den Urnieren (Mesonephros) ableitet.
Embryologie
Die Venae subcardinales entwickeln sich zwischen der 5. und 7. Entwicklungswoche im ventromedialen Bereich des Embryos. Sie bilden untereinander Anastomosen aus, die sich zwischen den Urnieren befinden und aus denen sich die späteren Venae renales formen. Im späteren Verlauf kommen weitere Anastomosen mit den Venae supracardinales hinzu, die gemeinsam mit dem proximalen Anteil der rechten Vena subcardinalis als Anlage für das renale Segment der Vena cava inferior dienen. Der proximale Anteil der linken Vena subcardinalis obliteriert.
Aus den distalen (kaudalen) Anteilen der Venae subcardinales formen sich die Venae testiculares bzw. die Venae ovaricae.
Allgemein bilden die Kardinalvenen zusammen mit den Umbilikalvenen und den Dottersackvenen die Basis des embryonalen Venensystems.
Pathologie
Im Falle einer ausbleibenden Rückbildung der rechten Vena subcardinalis kann es zum seltenen Phänomen des retrokavalen Ureters kommen. Normalerweise bildet sich das hepatische Segment der Vena cava inferior aus der Vena cardinalis posterior und der Vena supracardinalis und liegt damit dorsal des Ureters. Entwickelt sich die Vena cava inferior jedoch aus der persistierenden Vena subcardinalis, befindet sie sich ventral des Ureters, wodurch dieser komprimiert werden kann.
Literatur
- Menge K. et al., Anatomie und topographische Anatomie, Entwicklungsgeschichte und Bildungsfehler der weiblichen Genitalien, 2013, Deutschland, J.F. Bergmann-Verlag
- Sadler T.W., Langman's Medical Embryology, 15. Auflage, Wolters Kluwer, 2019
- Heinrich et al., Retrokavaler Ureter – ein Fallbeispiel, Journal für Urologie und Urogynäkologie, Krause & Pachernegg GmbH, 2005
- Stiegler at al., Farbkodierte Duplexsonografie, 2. Auflage, Thieme, 2015
- Hirsch et al., Phlebologie, Thieme, 2020
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