Sinus urogenitalis
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Synonym: Urogenitalkanal
Englisch: urogenital sinus
Definition
Der Sinus urogenitalis ist eine embryonale Struktur, die sich aus dem Entoderm entwickelt und aus der sich im weiteren Verlauf der Embryogenese Teile der Harnwege und der Geschlechtsorgane bilden.
Embryologie
Im frühen Embryonalstadium bildet die Kloake das gemeinsame Ende des Darmrohrs und des Urogenitaltrakts. Zwischen der 4. und der 6. Woche wird die Kloake durch das von kranial einwachsende Septum urorectale dorsal in den Anorektalkanal (das spätere Rektum) und ventral in den Sinus urogenitalis unterteilt.
Der Sinus urogenitalis wird in verschiedene Etagen unterteilt, aus denen unterschiedliche Strukturen hervorgehen:
- obere Etage: Harnblase, Allantois
- mittlere Etage: beim Mann der proximale Teil der Urethra, bei der Frau die komplette Urethra
- untere Etage: beim Mann der distale Teil der Urethra, bei der Frau der untere Teil der Scheide, das Vestibulum vaginae
Zusätzlich entstehen aus dem Gewebe des Sinus urogenitalis:
- Mann: Die Prostata und die Bulbourethraldrüse
- Frau: Die Bartholinische Drüse und die Glandulae vestibulares minores
Fachgebiete:
Allgemeine Embryologie
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