Untersuchung des Zwerchfells
Synonym: Untersuchung des Diaphragmas
Definition
Die Untersuchung des Zwerchfells beschreibt die nichtinvasiven Untersuchungsmethoden des Zwerchfells.
Methoden
Radiologische Untersuchung
Auf dem konventionellen Röntgenbild, der anterior-posterioren Thoraxaufnahme sieht man das Zwerchfell als paarige Kuppel. Beidseitig des Brustbeins befindet sich je eine Zwerchfellkuppel. Aufgrund der Lage der Bauchorgane steht die rechte Zwerchfellkuppel im Normalfall etwas höher. Die rechte Zwerchfellkuppel projiziert sich auf den 4. Interkostalraum. Die linke Zwerchfellkuppel projiziert sich etwa 1 bis 2cm tiefer.
Auch das Centrum tendineum perinei ist radiologisch beurteilbar. Es projiziert sich auf die Grenze zwischen Körper und Xiphoid des Sternums. Da das Herz auf dem Centrum tendineum perinei aufliegt, erscheint dieses im Röntgenbild eingedellt.
Bei einer Gasansammlung im Magen und Dickdarm tritt die linke Zwerchfellkuppel höher. Es ist physiologisch, dass das Zwerchfell beim Kind aufgrund der grösseren Querstellung des Herzens einen Interkostalraum höher steht. Bei der Frau steht das Zwerchfell physiologisch etwas tiefer als beim Mann. In der Schwangerschaft wird das Zwerchfell durch die Zunahme des Bauchinhaltes nach oben gedrückt. Altersbedingt kommt es physiologisch zu einer Senkung des Zwerchfells mit zunehmendem Alter, da sich auch die Bauchorgane absenken (Deszensus).
Sonographie des Zwerchfells
In der Sonographie stellt sich das Zwerchfell dreischichtig dar. Notwendig zur Detektion ist der 7,5 MHz Schallkopf. Besser zur Darstellung kommt es im B-Modus.
Wird der Schallkopf des Ultraschallgerätes im 8. Interkostalraum in der mittleren Axillarlinie platziert, lässt sich die Motilität des Zwerchfells darstellen und befunden.
Sonographisch wird eine Dysfunktion (Fehlfunktion) des Zwerchfells definiert entweder als sich darstellende paradoxe Bewegung oder als Exkursion der Zwerchfelllinie mit weniger als 10 mm.
Bewertung
Beide Methoden zur Untersuchung des Zwerchfells bieten Vor- und Nachteile.
Vorteile
- Die Vorteile der Sonographie (Ultraschalluntersuchung) liegen vor allem in der raschen Verfügbarkeit und Anwendbarkeit auch auf Intensivstationen.
- Zum Vorteil der radiologischen Untersuchung gehört die indirekte Beurteilung der Abdominal- und Thoraxorgane und der Intaktheit des Zwerchfells
Nachteile
- Nachteile sind bei der radiologischen Untersuchung die Anwendung von Röntgenstrahlen und die weniger rasche Verfügbarkeit und eingeschränkte Aussagefähigkeit beim liegenden Patienten
- der Nachteil der Sonographie ist die Abhängigkeit vom Untersucher und dessen Erfahrung sowie die mitunter aufkommende Schwierigkeit der Einstellung des Schallfensters.
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