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Tygerberg-Kriterien

Englisch: Tygerberg strict criteria, Tygerberg criteria

1. Definition

Die Tygerberg-Kriterien dienen der Klassifikation der Morphologie von Spermien, die den Zervixschleim durchdrungen haben und in der Lage sind, an der Zona pellucida zu binden. Sie unterstützen die Prognose der Fertilität eines Mannes und liefern Informationen zur Funktionsfähigkeit der Spermien.

2. Hintergrund

Bei den von der WHO festgelegten Referenzwerten, die bei der Erstellung eines Spermiogramms erfasst werden, ist neben der Spermienanzahl, der Spermienmotilität und dem pH-Wert des Spermas auch eine gesunde Morphologie der Spermien ein entscheidender Faktor für die Fertilität.

3. Kriterien

Lokalisation Normale Morphologie Abnormale Morphologie
Kopfteil
  • glatte, gleichmäßige und ovale Form
  • ausgeprägtes Akrosom, das 40 - 70 % des Kopfteils ausmacht
  • Akrosom enthält keine großen und nicht mehr als zwei kleine Vakuolen, die nicht mehr als 1/5 des Spermienkopfes einnehmen
  • post-akrosomale Region enthält keine Vakuolen
  • Akrosom < 40 % oder > 70 % des Kopfteils und/oder
  • Längen-Breiten-Verhätnis < 1,5 (rund) oder > 2 (länglich) und/oder
  • Form: pyriform, amorph, asymmetrisch oder nicht ovale Form im apikalen Teil und/oder
  • Vakuolen > 1/5 des Kopfteils und/oder
  • Doppelkopf
Mittelstück
  • schlanke, gleichmäßige Form
  • etwa die gleiche Länge wie der Kopfteil
  • Hauptachse ist mittig zum Spermienkopf ausgerichtet
  • unregelmäßige Form und/oder
  • dünn oder dick und/oder
  • asymmetrisch oder schräg zum Kopfteil und/oder
  • stark gebogen
Schwanz
  • dünner als der Mittelteil
  • etwa 45 µm lang
  • kann gebogen sein, sollte jedoch keine scharfe Abwinklung aufweisen
  • scharfe Abwinklung und/oder
  • glatte Haarnadelkurven und/oder
  • gewunden und/oder
  • kurz (gebrochen) und/oder
  • unregelmäßige Breite und/oder
  • mehrere Schwänze
Zytoplasma-Residuen
  • Zytoplasmatropfen < als 1/3 des Kopfteils
  • > 1/3 des Kopfteils

Sind zwischen 4 % und 14 % aller analysierten Spermien morphologisch normal, liegt eine gute Prognose hinsichtlich der Fertilität vor.

4. Quelle

5. Weblink

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Dr. rer. nat. Fabienne Reh
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21.03.2024, 09:10
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