Transforaminale lumbale interkorporelle Fusion
Englisch: transforaminal lumbar interbody fusion
1. Definition
Die transforaminale lumbale interkorporelle Fusion, kurz TLIF, ist eine Operationstechnik zur Versteifung (Spondylodese) der Lendenwirbelsäule.
2. Indikationen
Die TLIF wird bei einer vorliegenden Spondylolisthesis, degenerativen Nervenerkrankungen oder Nervenkompression mit Rückenschmerz angewendet.
3. Durchführung
Der Eingriff wird von der Seite der Wirbelsäule durchgeführt und die Bandscheibe zwischen zwei Wirbeln entfernt. Die entstandene Lücke wird mit einem Titankorb gefüllt. Abschließend werden die Wirbel mit einem Fixateur interne stabilisiert. Der Vorteil gegenüber anderen Fusionsverfahren ist, dass bei einem seitlichen Zugang die Gefahr der Schädigung des Rückenmarks verringert werden kann. Weitere Vorteile sind der Erhalt der posterioren Strukturen und der direkten Dekompression der Nervenstrukturen.
4. Komplikationen
Bei der TLIF können Komplikationen wie Infektionen, Blutungen und Nervenschädigungen auftreten. In einigen Fällen kann es auch zu einer Pseudarthrose kommen.
5. Sonderformen
Eine Sonderform ist die minimal-invasive transforaminale lumbale interkorporelle Fusion (MIS-TLIF), bei der kleinere Hautschnitte und spezielle Instrumente verwendet werden, um das Gewebe zu schonen. Klinische Studien haben gezeigt, dass die MIS-TLIF mit weniger Muskelverletzungen, weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Genesung verbunden ist.
siehe auch: anteriore lumbale interkorporelle Fusion, posteriore lumbale interkorporelle Fusion
6. Literatur
- HSS – TLIF Surgery: Transforaminal Lumbar Interbody Fusion, abgerufen am 14.02.2025
- Drossopoulos et al. Evolution of the Transforaminal Lumbar Interbody Fusion (TLIF): From Open to Percutaneous to Patient-Specific. J Clin Med. 13(8):2271. 2024