Tonsilla palatina (Veterinärmedizin)
Synonym: Gaumenmandel
Englisch: palatine tonsil
Definition
Als Tonsilla palatina bzw. Gaumenmandel bezeichnet man eine Tonsille (Mandel) im Pharynxbereich beim Haussäugetier. Sie ist Teil des Waldeyer'schen Rachenrings.
Anatomie
Die Tonsilla palatina liegt entweder in oder an der Seitenwand der Pars oralis pharyngis - zwischen dem Gaumensegel (Velum palatinum) und dem Zungengrund. Sie ist tierartlich unterschiedlich ausgeprägt:
- Hund und Katze: Beim Fleischfresser ist die Tonsilla palatina eine Grubenmandel ohne Bälge, die beim Hund walzenförmig an der Seitenfläche der Pars oralis pharyngis in einer durch eine kleine Schleimhautfalte abgedeckten Schleimhauttasche (Fossa tonsillaris) liegt. Bei der Katze weist die Gaumenmandel ähnliche Verhältnisse auf, tritt jedoch kräftiger und deutlich runder in Erscheinung.
- Dem Schwein fehlt eine Tonsilla palatina.
- Das Rind besitzt Tonsillen in Form einer Grubenmandel mit Bälgen, die etwa walnussgroß ist. Sie liegt retropharyngeal in der Muskulatur und im Bindegewebe der Seitenwand der Pars oralis pharyngis eingebettet. Über 1 bis 3 trichterförmige Zugänge (Fossulae tonsillares) gelangt man in den verzweigten Sinus tonsillaris.
- Schaf und Ziege: Beim kleinen Wiederkäuer ist die Gaumenmandel als Beetmandel mit Bälgen ausgebildet. Sie ist ca. gleich lang wie die Tonsilla palatina des Rindes und zeigt ebenso 3 bis 6 tiefe Fossulae tonsillares.
- Das Pferd weist in diesem Bereich ebenfalls eine Beetmandel mit Bälgen auf. Diese ist etwa 100 bis 120 mm lang und ca. 20 mm breit und tritt als ein mit zahlreichen Bälgen ausgestatteter Wulst auf, der zwischen der Plica glossoepiglottica mediana und der Basis des Kehldeckels (Epiglottis) sowie dem Arcus palatoglossus liegt.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band II: Organsysteme. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
Fachgebiete:
Anatomie, Veterinärmedizin
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