Tensilon-Test
Synonyme: Tensilontest, Edrophoniumchlorid-Test, Edrophoniumtest
Definition
Der Tensilon-Test ist ein diagnostischer Test zum Nachweis von neuromuskulären Erkrankungen wie der Myasthenia gravis.
Testprinzip
Tensilon ist ein Handelsname für Edrophoniumchlorid, einen kurzwirksamen Cholinesterasehemmer. Bei Anwendung von Tensilon wird kurzzeitig die Konzentration von Acetylcholin an der motorischen Endplatte erhöht, die neuromuskuläre Erregbarkeit steigt dadurch an. Edrophoniumchlorid hat eine geringe Halbwertzeit und verliert bereits nach wenigen Minuten seine Wirkung.
Durchführung
Nach der intravenösen Injektion von Tensilon wird der Patient zur Durchführung repetitiver Muskelarbeit aufgefordert, beispielsweise zum wiederholten Schließen und Öffnen der Augen. Im Vergleich zum Befund vor der Injektion kommt es bei Erkrankungen der neuromuskulären Übertragung zu einer Verbesserung der Durchführung der Bewegungen. Der Tensilon-Test gilt dann als positiv.
Ein positiver Tensilon-Test gilt als charakteristisch für das Vorliegen einer Myasthenia gravis, kann jedoch auch bei ähnlichen Erkrankungen positiv sein, z.B. beim Lambert-Eaton-Syndrom.
Während der Durchführung des Tests wird das Antidot Atropin injektionsfertig bereitgehalten, um ggf. auftretende Nebenwirkungen schnell behandeln zu können.
Nebenwirkungen
Durch die muskarinerge Wirkung des Edrophoniums kann es zu Bradykardie, Kreislaufhypotonie und Bronchospasmen kommen. Diese können mithilfe von Atropin behandelt werden.
Kontraindikationen
Im Falle eines Asthma bronchiale oder einer bradykarden Herzrhythmusstörung darf der Tensilon-Test nicht durchgeführt werden. Die erhöhte Acetylcholinkonzentration bewirkt eine Bronchokonstriktion und kann bei bradykarden Herzrhythmusstörungen zu einer lebensbedrohlichen Bradykardie führen.
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