Taschenklappe
Definition
Taschenklappen sind die Herzklappen an der Auswurfbahn der großen herznahen Arterien, d.h. die Aortenklappe zu Beginn der Aorta und die Pulmonalklappe zu Beginn des Truncus pulmonalis.
Taschenklappen gibt es auch in den größeren Lymphgefäßen.
Anatomie
Die Taschenklappen des Herzen bestehen aus je 3 halbmondförmigen, zirkulär angeordneten Taschen (Valvulae semilunares), die wie ein Schwalbennest der Gefäßwand anliegen. Sie sind Duplikaturen des Endokards. An ihrem freien Rand können sie knötchenartige Verdickungen (Nodulus valvulae semilunaris) aufweisen.
Histologie
Bei den Taschenklappen sind an ihrer Ober- und Unterseite jeweils vom Endothel des Endokards bedeckt. Zwischen den Endothelschichten lassen sich folgende Layer unterscheiden:
- Lamina ventricularis: Sie liegt zur Ventrikelseite hin. Hier verlaufen unter dem Endothel wellenförmige elastische Fasern.
- Lamina spongiosa: Sie liegt unterhalb der Lamina ventricularis und besteht aus aufgelockertem Bindegewebe. Hier werden die Scherkräfte abgedämpft, die durch das vorbeiströmende Blut auf die Klappe einwirken.
- Lamina fibrosa: Die ventrikelabgewandte, dickste Schicht besteht aus dichtem, fasereichem Bindegewebe.
Bildquellen
Aufsicht Herzklappen, 3D-Render, Kudos Sciepro