Taktil-kinästhetische Wahrnehmungsstörung
Definition
Bei einer taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsstörung handelt es sich um eine falsche Weiterleitung oder Verarbeitung taktiler bzw. kinästhetischer Reize im ZNS.
Ursachen
Die taktile Wahrnehmung stellt die Oberflächensensibilität dar und leitet Reize weiter, die durch Druck, Berührung, Schmerzempfindung oder einen Temperaturwechsel ausgelöst werden. Die kinästhetische Wahrnehmung hingegen ist für die Tiefensensibilität verantwortlich, also für die Empfindung in Muskeln und Gelenken. Eine Mischung aus beiden, also eine taktil-kinästhetische Wahrnehmung ist für das Erlernen der Umwelt im Kindesalter erforderlich. Eine taktil-kinästhetische Wahrnehmungsstörung kommt aufgrund eines angeborenen Defektes zustande, was beim Kind zu einer Fehlwahrnehmung führt.
Symptome
Bei einer taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsstörung kann das Kind durch das Tasten, Berühren und Greifen Gegenstände nicht erkennen oder zuordnen. Auch die Mundmotorik sowie die Zungenmotorik sind hiervon betroffen, so dass die Artikulation aufgrund einer verminderten Sensibilität des Mundraums gestört ist. Insgesamt macht das Kind einen tollpatschigen Eindruck beim Ausführen bereits leichter Tätigkeiten.
Diagnose
Im Rahmen einer Anamnese, einer Fremdanamnese durch die Eltern und eines speziell für das Testen einer taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsstörung entwickelten Verfahrens, Takiwa genannt, kann die Diagnose gestellt werden.
Therapie
Ein von einer taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsstörung betroffenes Kind kann im Rahmen einer ergotherapeutischen sowie logopädischen Therapie seine Sensibilität und auch die Artikulationsfähigkeiten verbessern.
um diese Funktion zu nutzen.