TIPIC-Syndrom
Englisch: transient perivascular inflammation of the carotid artery syndrome
Definition
Das TIPIC-Syndrom, kurz für Syndrom der transienten perivaskulären Inflammation der Carotis, bezeichnet eine benigne, selbstlimitierende Entzündung der Arteria carotis.
Terminologie
Das TIPIC-Syndrom geht typischerweise mit einer Karotidynie, also einem durch Druck auslösbaren Schmerz der Arteria carotis, einher. Im Gegensatz zur Karotidynie sind beim TIPIC-Syndrom jedoch bildmorphologische Veränderungen nachweisbar.
Epidemiologie
Belastbare Angaben zur Epidemiologie fehlen bisher (2025).
Pathogenese
Die Pathogenese ist aktuell (2025) ungeklärt.
Klinik
Typisch sind ipsilateralen Halsschmerzen, insbesondere bei Druck auf die Arteria carotis.
Diagnose
Einheitliche Diagnosekriterien fehlen bisher (Stand 2025). Einige Autoren empfehlen als Major-Kriterien:
- akute Schmerzen über der Arteria carotis, ggf. mit Ausstrahlung in den Kopf
- bildmorphologisch nachweisbares perivaskuläres Infiltrat
- bildmorphologischer Ausschluss von Differentialdiagnosen
- Besserung der Symptomatik innerhalb von 14 Tagen, spontan oder mittels antientzündlicher Medikamente
Zur bildgebenden Diagnostik wird primär die Duplexsonographie empfohlen. Ergänzend können CT- oder MR-Bildgebung zum Einsatz kommen. Neben dem Nachweis einer filiformen Wandverdickung bzw. perivaskulärem Infiltrat entlang der Arteria carotis oder der Carotisgabel, dient die Bildgebung dem Ausschluss von Differentialdiagnosen (z.B. Abszess, Carotisdissektion). Das Gefäßlumen ist typischerweise nicht eingeengt. Laborchemische Entzündungsparameter sind meistens unauffällig.
Therapie
Literatur
- Maggialetti et al.: TransIent perivascular inflammation of the carotid artery (TIPIC) syndrome” as a rare case of laterocervical pain: Multimodal diagnosis, Radiol Case Rep., 2022
- KUP – TIPIC-Syndrom – ein seltenes Krankheitsbild mit perivaskulärer Inflammation der A. carotis, abgerufen am 19.05.2025
- Winters et al.: Karotidynie, StatPearls, 2025